Politik

Knieprothesen: IQWiG sieht Zusammenhang zwischen Leistungsmenge und Qualität

  • Freitag, 25. März 2022
/abyrvalg, stock.adobe.com
/abyrvalg, stock.adobe.com

Köln – Umfassende Operationserfahrungen im Bereich unikondylärer Schlittenprothese am Knie redu­zieren das Risiko weiterer Eingriffe. Das ist das Ergebnis einer Analyse, die das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) durchgeführt hat.

Demnach gibt es auf der Krankenhausebene einen positiven Zusammenhang zwischen Leistungsmenge und Behandlungsqualität: Je höher die Fallzahlen für die Implantation einer Schlittenprothese im Knie in einem Krankenhaus, desto seltener musste innerhalb von fünf Jahren nach dem Eingriff erneut operiert werden, um eine Komponente oder die ganze Teilendoprothese auszutauschen (Revision).

Allerdings lieferte die einzige belastbare Studie lediglich Daten zum Revisionsrisiko. Der Zusammenhang von Leistungsmenge und Behandlungsqualität mit dem Blick auf die ärztliche Ebene und andere rele­vante Zielgrößen wurde nicht untersucht.

Obwohl sie mehr als 2.000 Abstracts und 44 Volltexte von wissenschaftlichen Fachartikeln sichteten, konnten die Wissenschaftler des IQWiG dem vorliegenden Bericht lediglich eine einzige retrospektive Kohortenstudie zum Einsatz von unikondylären Schlittenprothesen zugrunde legen.

Sie basiert auf AOK-Abrechnungsdaten, die nur Ergebnisse zum Einfluss der Leistungsmenge pro Kran­kenhaus auf die Revisionsrate innerhalb von fünf Jahren nach dem erstmaligen Eingriff liefert und zeigt: Je höher die Fallzahlen von Eingriffen pro Krankenhaus, desto weniger Revisionen sind nötig.

Allerdings wies das IQWiG darauf hin, dass die Aussagekraft der Studienergebnisse aufgrund der unkla­ren Datenqualität deutlich eingeschränkt sei.

Beispielsweise würden die AOK-Daten keinerlei Rückschlüsse auf Krankenhaus- und arztseitige Cha­rak­teristika oder relevanten Zielgrößen zur Morbidität (zum Beispeil Prothesenlockerung beziehungs­wei­se Instabilität des Kniegelenks, Frakturen, Schmerzen oder Gelenkinfek­tionen) oder gesundheitsbezoge­nen Lebensqualität (Beweglichkeit und Selbstständigkeit) zulassen.

hil/sb

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung