Kolon- und Rektumkarzinomen: Qualität von Operationen steigt mit der Fallzahl

Köln – Patienten mit einem Kolon- oder einem Rektumkarzinom profitieren von einer Betreuung durch ein Team, das durch höhere Fallzahlen viel Erfahrung mit der Operation der Tumore hat. Das zeigt ein Rapid Report, den das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) im Auftrag des Gemeinsames Bundesausschusses (G-BA) erstellt hat.
Es handelt sich dabei um eine Aktualisierung eines Berichts aus dem Jahr 2022. Das Update betrachtet Kolon- und Rektumkarzinome anders als der vorige Bericht getrennt voneinander.
Demnach verbessert sich die Behandlungsqualität bei häufigeren Operationen von kolorektalen Karzinomen pro Krankenhaus – auch bei getrennter Betrachtung von Rektumchirurgie und Kolonchirurgie: Die Sterblichkeit verringert sich mit höheren Fallzahlen bei beiden Indikationen.
Bei höheren Fallzahlen von Rektumoperationen bleibt zudem die Kontinenz häufiger erhalten, was für die Betroffenen besonders wichtig ist. Für die Zielgrößen kurzfristige Mortalität (30 Tage), Kontinenzerhaltung und Krankenhausaufenthaltsdauer zeigte sich bei der OP des Rektumkarzinoms auch auf der Arztebene eine bessere Behandlungsqualität bei höheren Fallzahlen.
Seit 2003 setzt der G-BA für bestimmte planbare stationäre Leistungen verbindliche Mindestmengen für Kliniken fest.
Krankenhäuser dürfen diese Leistungen nur dann abrechnen, wenn die erforderliche Mindestmenge im jeweils nächsten Kalenderjahr aufgrund berechtigter Prognosen voraussichtlich erreicht wird.
Für die Operationen von kolorektalen Karzinomen hat der G-BA bislang aber noch keine jährliche Mindestmenge festgelegt.
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