Kontroverse Debatte um ambulante Weiterbildung
Hannover – Die Pflicht zur ambulanten Weiterbildung, wie sie von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) vorgeschlagen wird, hat eine heftige Debatte auf dem Deutschen Ärztetag ausgelöst. Eine Entscheidung darüber werden die Delegierten am Donnerstag fällen.
KBV-Chef Andreas Köhler erläuterte als Gastredner die Position der KBV. Da bestimmte Weiterbildungsinhalte nur noch ambulant vermittelt werden könnten, weil die entsprechenden Leistungen in den Krankenhäusern nicht mehr stattfänden, müssten angehende Fachärzte in den grundversorgenden Fächern einen Teil ihrer Weiterbildung in der Praxis absolvieren.
Nur wenn der Deutsche Ärztetag einen entsprechenden Beschluss fasse, könne man mit dem Gesetzgeber über eine angemessene Finanzierung dieser Weiterbildungsstellen verhandeln. „Entweder es gibt den Rückhalt des Deutschen Ärztetages, oder es wird uns nie gelingen, das umzusetzen“, sagte Köhler.
Insbesondere Vertreter der Klinikärztegewerkschaft Marburger Bund lehnten es ab, dass der Deutsche Ärztetag eine Pflicht zur Weiterbildung in den Praxen niedergelassener Ärzte beschließt. Der Vorsitzende des Marburger Bundes, Rudolf Henke, erklärte, man müsse die ambulante Weiterbildung über Anreize stärken und nicht über zusätzliche Verpflichtungen.
Die Debatte, die heute Nachmittag begann, wird am Donnerstagmorgen fortgesetzt.
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