Politik

Konzept zeigt Weg zu mehr Qualität im Gesundheitswesen

  • Montag, 3. Dezember 2018
/kalafoto, stockadobecom
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Bonn – Qualität kann als ein zentrales Steuerungselement für eine patientenzentrierte, populations- und regionsorientierte Neuausrichtung des Gesundheitswesens eingesetzt werden, ohne auf die bisherigen Formen der mehr auf einzelne Institutionen bezo­genen Qualitätsentwicklung verzichten zu dürfen. Das ist ein zentrales Ergebnis eines Positionspapieres zur Qualitätsentwicklung im Gesundheitswesen, das die Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) jetzt vorgelegt hat.

Laut FES fordert der aktuelle Koalitionsvertrag, Qualität als eine Grundlage für die Weiterentwicklung des Gesundheitswesens hin zu einer sektorenübergreifenden Versorgung zu nutzen. Damit seien zahlreiche begriffliche, methodische, inhaltliche, rechtliche und strategische Anpassungen an die Qualitätsentwicklung notwendig.

„Schon heute gibt es Möglichkeiten, die sektorenübergreifende Versorgung zu bewerten und zu steuern. Diese Möglichkeiten und Perspektiven für die Qualitäts­entwicklung für diese künftige Versorgungsform zeigt das Papier auf“, sagte Severin Schmidt, Leiter des FES-Gesprächskreises Sozialpolitik der Friedrich-Ebert-Stiftung.

An dem Konzept hatte in den vergangenen zwei Jahren eine Gruppe von Experten gearbeitet. Sie geben darin Empfehlungen zur Verankerung der Qualitätsentwicklung in der Steuerung des Gesundheitswesens und zeigen auf, welche internationalen Erfahrungen dafür genutzt werden können.

Den Experten zufolge bedarf es einer zusätzlichen Ebene der Qualitätsbetrachtung, die sich primär auf das bewertende Monitoring der Strukturen ausrichtet. Für einen gestuften Aufbau dieser Qualitätsentwicklung seien prioritär der Zugang zur Versorgung und der Grad der Zentralisierung, ungeplante Krankenhauswieder­aufnahmen und ambulant-sensitive Krankenhauseinweisungen, Qualitätsmerkmale zur Kooperation und Koordination der Versorgung sowie konkrete medizinisch-pflegerische Merkmale, insbesondere für chronische Erkrankungen und Multimorbidität vorrangig vorzusehen.

Ziel sei es, das Gesundheitssystem weniger auf die Interessen der Institutionen, sondern stärker auf die Interessen der Patienten auszurichten, so die Experten.

hil/sb

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