Korruption und Steuerflucht lähmen von Ebola betroffene Länder
Washington – Korruption, Steuerflucht, Schulden: Durch diese drei Phänomene entgehen den am stärksten von Ebola betroffenen westafrikanischen Ländern jährlich 1,4 Milliarden Dollar (rund 1,15 Milliarden Euro), die letztlich im Gesundheitssystem fehlen. „Hier sind die Gründe, weshalb die Menschen in Westafrika sterben", beklagte die Nichtregierungsorganisation Jubilee USA am Freitag. Demnach wäre ausreichend Geld vorhanden gewesen, um die Epidemie unter Kontrolle zu bekommen und noch mehr Menschen vor dem gefährlichen Virus zu bewahren.
Stattdessen seien Sierra Leone, Liberia und Guinea in den vergangenen zehn Jahren jährlich insgesamt rund 1,3 Milliarden Dollar wegen Steuerflucht und Korruption entgangen, erklärte Jubilee USA. Weitere hundert Millionen Dollar hätten zum Begleichen von Schulden bei Kreditgebern wie dem Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank aufgewendet werden müssen. Dieses Geld habe letztlich nicht in die Gesundheitssysteme investiert werden können.
Jubilee USA sprach sich vor diesem Hintergrund für einen Schuldenerlass für die drei westafrikanischen Länder aus. Außerdem müsse entschlossen gegen Steuerhinterziehung vorgegangen werden. An Ebola starben nach Angaben der UNO bereits fast 7.700 Menschen - praktisch alle Todesopfer gab es in Sierra Leone, Liberia und Guinea.
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