Vermischtes

Kosten für medizinische Hilfsmittel steigen weiter

  • Montag, 19. August 2024
/picture alliance, photothek, Ute Grabowsky
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Berlin – Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) hat nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr für medizinische Hilfsmittel wie Hörhilfen, Prothesen und Rollatoren rund elf Milliarden Euro ausgegeben. Das gab der GKV-Spitzenverband heute bekannt.

Demnach stiegen die Kosten im Vergleich zum Vorjahr um elf Prozent. Von dem Geld seien etwa 32 Millionen Hilfsmittel für Versicherte erstattet worden, auch dies ein Anstieg um neun Prozent zum Vorjahr.

Obwohl 80 Prozent der Hilfsmittel im vergangenen Jahr für gesetzlich Versicherte kostenfrei gewesen seien, hätten etwa 6,6, Millionen Patienten noch rund 982 Millionen Euro an Mehrkosten selbst für Extras gezahlt, die nicht von den Krankenkassen erstattet würden. Das betreffe etwa Hilfsmittel, die nicht medizinisch notwen­dig seien, sondern der Ästhetik oder dem Komfort dienten, hieß es.

Insgesamt zahlten gesetzlich Versicherte durchschnittlich 149 Euro an Mehrkosten aus der eigenen Tasche. Die höchsten Mehrkosten fielen dabei mit durchschnittlich 1.505 Euro pro Patient bei Hörhilfen an. Danach folgen Augenprothesen – wie künstliche Augäpfel – mit durchschnittlich 504 Euro. Für Sehhilfen wie Brillen oder Kontaktlinsen zahlen Patienten im Schnitt 171 Euro dazu.

Die Chefin des GKV-Spitzenverbandes, Doris Pfeiffer, äußerte gegenüber den Zeitungen jedoch Zweifel, ob Mehrkosten gerechtfertigt seien und eine bessere Versorgung brächten. „Erst, wenn die Krankenkassen auch die Gründe dafür kennen, ist es möglich, Versicherte noch besser vor ungerechtfertigten Mehrkosten zu schützen“, sagte sie.

Hier sollte der Gesetzgeber tätig werden und eine gesetzliche Meldepflicht für Gründe von Mehrkosten festlegen. Patienten riet Pfeiffer, sich zunächst immer die kostenfreie Variante eines Hilfsmittels zeigen zu lassen.

kna

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