Kranke und Verletzte werden aus syrischer Rebellen-Enklave gebracht

Duma – Kranke, Verletzte und ihre Begleiter haben heute den zweiten Tag in Folge die umkämpfte syrische Rebellen-Enklave Ost-Ghuta bei Damaskus verlassen. Das gab ein Verantwortlicher des syrischen Roten Halbmonds bekannt. Die Hilfsorganisation koordiniert die gestern gestartete humanitäre Evakuierung aus dem von der syrischen Armee bombardierten Gebiet.
In der Stadt Duma versammelten sich am Morgen Dutzende Menschen in einem Büro des Roten Halbmonds. In Krankenwagen wurden sie in einen von der Regierung kontrollierten Abschnitt gebracht. Jasser Delwan, der Chef des politischen Büros der islamistischen Rebellengruppe Dschaisch al-Islam, sagte, heute würden „35 Patienten und ihre Begleiter“ aus dem Kampfgebiet gebracht.
Gestern hatten im Zuge „humanitärer Evakuierungen“ 146 Zivilisten Duma über den Kontrollpunkt Al-Wafidin verlassen. Tags zuvor hatte das UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Hilfe (Ocha) gefordert, mehr als 1.000 Menschen müssten „aus medizinischen Gründen" dringend die Rebellen-Enklave verlassen.
Seit dem Beginn der Offensive syrischer Regierungstruppen auf Ost-Ghuta vor rund drei Wochen sind in der Region östlich von Damaskus nach Angaben der den Rebellen nahestehenden syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mehr als 1.000 Zivilisten getötet worden, darunter über 200 Kinder. Die humanitäre Lage ist katastrophal, es fehlt an Medikamenten und Lebensmitteln. Hilfslieferungen gelangen nur schwer in das umkämpfte Gebiet.
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