Krankenhäuser des Maßregelvollzugs sollen in Baden-Württemberg entlastet werden

Stuttgart – In den überbelegten Krankenhäusern des Maßregelvollzugs in Baden-Württemberg soll mehr Platz für kranke und suchtkranke Straftäter geschaffen werden. Mit einem Maßnahmenpaket will Sozialminister Manne Lucha (Grüne) gegen die akute Überbelegung im Maßregelvollzug vorgehen, wie er gestern mitteilte.
So sollen etwa die Psychiatriezentren in Calw (Kreis Calw) und Wiesloch (Rhein-Neckar-Kreis) um jeweils 50 Plätze ausgebaut werden. Kurzfristig soll die Sanierung bestehender Gebäude und das Aufstellen von Containern auch an anderen Zentren Abhilfe schaffen.
Mit einer Koordinierungsstelle sollen die Patienten besser verteilt werden. Lucha will sich nach eigenen Angaben zudem in den anstehenden Haushaltsberatungen für zusätzliche Mittel einsetzen.
Beim Maßregelvollzug geht es um die Unterbringung von psychisch kranken oder suchtkranken Straftätern in Krankenhäuser oder Suchtkliniken. Ziel ist es, den Schutz der Bevölkerung, aber auch eine Therapie der Patienten zu gewährleisten.
Die Belegung des Maßregelvollzugs nimmt seit Jahren zu. Die Zahl der untergebrachten Menschen in Baden-Württemberg ist von 2000 bis 2018 um 58 Prozent gestiegen – zwischen 2017 und 2018 allein um neun Prozent. Ende Juli waren 1.205 Personen im Maßregelvollzug untergebracht. Die Zahl der Planbetten beträgt 997.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: