Krankenhäuser in NRW wappnen sich für steigende Zahl an Coronapatienten

Düsseldorf – Angesichts steigender Neuinfektionszahlen rüsten sich die Krankenhäuser in Nordrein-Westfalen (NRW) dafür, wieder mehr Coronapatienten behandeln zu müssen. Das berichtete der Präsident der Krankenhausgesellschaft NRW, Jochen Brink. „Erste Anzeichen deuten darauf hin“, sagte er.
Im Ruhrgebiet etwa, wo das Robert-Koch-Institut (RKI) stark steigende Zahlen vermeldet habe, hätten inzwischen wieder viele Krankenhäuser Besuchsverbote aussprechen und planbare Operationen verschieben müssen.
Das RKI hat in den vergangenen Tagen kontinuierlich hohe Neuinfektionsstände aus den Gesundheitsämtern in Deutschland vermeldet. Auch NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) warnte: „Das Coronavirus ist immer noch da. Wir müssen weiterhin wachsam sein.“
Falls der Trend zu einer „zweiten Welle“ auswächst, sieht die Krankenhausgesellschaft aber Anlass für Zuversicht im Abwehrkampf. „Grundsätzlich sind die nordrhein-westfälischen Krankenhäuser besser vorbereitet als noch vor und während der ersten Hochphase der Pandemie“, sagte Brink.
Die intensivmedizinischen Kapazitäten seien ausgebaut worden und „nun jederzeit verfügbar“. Es gebe inzwischen auch genügend Schutzausrüstungen für das Klinikpersonal, das zudem über mehr praktische Erfahrungen für die Coronabehandlung verfüge.
Man wisse etwa nun, dass Teams von Ärzten verschiedener Fachgebiete zusammenarbeiten müssten und die Behandlung nicht nur Lungenfachärzte betreffe, erklärte Brink. Interdisziplinäre Behandlungen – und die räumlichen Voraussetzungen dafür – müssten aber weiter ausgebaut werden.
Teilweise seien medizinische Versorgungsmöglichkeiten außerhalb der Krankenhäuser eingerichtet worden, um die Patienten zu schützen, berichtete Brink. An der Universitätsklinik Düsseldorf etwa soll innerhalb weniger Wochen ein dreigeschossiger Modulneubau zur Behandlung von Coronapatienten entstehen.
Das RKI hatte die Bürger in der vergangenen Woche dringend dazu ermahnt, bei den Hygienemaßnahmen nicht nachzulassen. In vielen Bundesländern sei schon seit der vorletzten Woche ein Zuwachs bei den Neuinfektionsraten zu beobachten – besonders stark aber in NRW und in Bayern.
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