Ärzteschaft

Krankenhäuser haben seit der Jahrtausendwende massiv Personal aufgebaut

  • Freitag, 21. März 2025
/Gorodenkoff, stockadobecom
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Berlin – Die Krankenhäuser in Deutschland haben ihr Personal seit dem Jahr 2000 deutlich aufgestockt. Das geht aus dem Fachkräftemonitoring 2025 der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) zusammen mit dem Deutschen Krankenhausinstitut (DKI) hervor.

Danach wuchs die Zahl der in deutschen Krankenhäusern Beschäftigten um 276.000 auf 1,42 Millionen. Die Zahl der Ärztinnen und Ärzte ist dabei von 122.000 auf 212.000 gestiegen, die der Pflegekräfte als größte Gruppe im Krankenhaus von 414.478 auf 528.323. Eine besondere Steigerung gab es bei der Zahl der ausländischen Ärztinnen und Ärzte: Zwischen 2000 und 2023 hat sich deren Zahl um 673 Prozent von 6.581 auf 50.843 erhöht.

„Der deutliche Personalzuwachs ergibt sich auch aus politischen Handlungen und Vorgaben. So hat die europäische Rechtsprechung zur Arbeitszeitregelung wesentlich dazu beigetragen. Aber auch Anforderungen von Politik und Krankenkassen zur Personalausstattung in den Kliniken wie Pflegepersonaluntergrenzen, Vorgaben wie Eins-zu-Eins-Betreuungen und Ähnliches führen zwangsläufig zu Personalzuwachs und damit mittelfristig zu Kostensteigerungen“, sagte die stellvertretende Vorstandsvorsitzende der DKG, Henriette Neumeyer.

Sie kritisierte, dass „ein immenser Bürokratieaufbau der vergangenen Jahre den Personalzuwachs wieder ausgleicht, die real zur Verfügung stehende Arbeitszeit und -kraft oft sogar schrumpfen lässt.“ Diese Bürokratie sei politisch gewollt und Ergebnis einer gesundheitspolitischen Fehlentwicklung. „Die neue Bundesregierung muss hier dringend handeln“, so Neumeyer.

Die stellvertretende DKG-Vorsitzende wies außerdem darauf hin, dass rund 300.000 Beschäftigte der Krankenhäuser in den kommenden zehn Jahren aus Altersgründen ausscheiden, denn ein knappes Viertel des Personals ist laut dem Fachkräftemonitoring 55 Jahre oder älter. Gleichzeitig bleibt der Trend zur Teilzeitbeschäftigung ungebrochen: Fast die Hälfte der Krankenhausbeschäftigten arbeitet in Teilzeit oder geringfügiger Beschäftigung – deutlich mehr als im gesamtdeutschen Durchschnitt.

Zwar ist die Zahl der Auszubildenden zuletzt gestiegen – 2023 starteten über 54.000 Personen die generalistische Pflegeausbildung –, dennoch berichten laut dem Monitoring weiterhin fast alle Krankenhäuser über Stellenbesetzungsprobleme. Im Schnitt blieben auf Allgemeinstationen 21 Vollzeitstellen im Pflegedienst unbesetzt. Auch im ärztlichen Dienst erreichte die Zahl der Vakanzen 2025 mit durchschnittlich 7,9 offenen Stellen pro Klinik einen neuen Höchststand.

hil

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