Vermischtes

Krankenhaus­versorgung in Nordrhein-Westfalen regional unterschiedlich

  • Dienstag, 26. März 2019
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Düsseldorf – Nordrhein-Westfalen (NRW) verfügt zwar über viele Krankenhausbetten, das Leistungsangebot zwischen Ballungsräumen und ländlichen Regionen ist aber sehr unter­schiedlich. Das geht aus einer Untersuchung der Beratungsgesellschaft Deloitte im Rah­men einer Studienreihe des Unternehmens „Regionale Gesundheitsversorgung“ hervor.

„Wie auch in anderen Bundesländern stehen die Krankenhäuser in NRW unter hohem Kostendruck. Hinzu kommt ein starker Wettbewerb in den Ballungsräumen“, sagte Alexan­der Morton, Partner Advisory Services Health Care bei Deloitte. Die daraus entstehenden Spannungen könnten zu einem verschärften Überlebenskampf einzelner Häuser und damit zu einer weiter zunehmenden Konsolidierungsbewegung führen. Dies wiederum könne mittelfristig zwar Doppelstrukturen reduzieren, „andererseits schlimmstenfalls die Infrastruktur auf dem Land weiter ausdünnen“, erklärte er.

NRW verfügt der Untersuchung zufolge über 344 Kliniken. Die Gesundheitsausgaben liegen mit 4.344 Euro pro Kopf im Bundesschnitt, die Krankenhausfälle etwas darüber. Gleiches gilt für die Zahl der Krankenhausbetten: Auf 10.000 Einwohner kommen 66 Betten, bundes­weit sind es 60.

Die Erreichbarkeit von Krankenhäusern ist in ganz NRW grundsätzlich als überdurch­schnittlich zu bewerten. Rund 98 Prozent der Bevölkerung erreichen einen Grundver­sorger mit dem Auto innerhalb von 15 Minuten. „Hierbei handelt es sich allerdings um Durchschnittswerte. Daher sind je nach Region und Versorgungsdichte auch längere Fahrwege Realität“, hieß es von Deloitte.

Laut der Beratungsgesellschaft sollte in Ballungsgebieten eine klarere Schwerpunktbil­dung erfolgen. „Hier bietet sich eine einrichtungs- und trägerübergreifende Vernetzung und Kooperation an. Die kleineren und mittelgroßen Häuser könnten koordiniert und im Netzwerk Schwerpunktaufgaben übernehmen.

Große Kliniken könnten überregionale Versorgungsaufgaben abdecken und Exzellenz­cluster beispielsweise in Hinblick auf komplexe Versorgung und Forschung herausbilden“, so die Empfehlung. „Insgesamt ist aber auch klar: Es kann in Hinblick auf die heterogene Versorgungslage in NRW nicht einen einzigen strategischen Ansatz bei der Lösungsfin­dung geben“, so Morton.

hil

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