Neue Qualitätskontrolle in der Pflege stellt auch Kosten infrage

Düsseldorf – Mit den neuen Qualitätsprüfungen in der stationären Pflege wird in Nordrhein-Westfalen (NRW) auch die Finanzierung auf den Prüfstand gestellt. NRW sei ein Hochlohnland in der Pflege, sagte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) heute in Düsseldorf. Nicht nur bei den durchaus erwünschten Tariflöhnen, sondern auch beim hohen Eigenanteil für die Heimbewohner bis hin zu den Verpflegungskosten zähle das Bundesland zu den teuersten.
Zudem sei NRW neben Schleswig-Holstein das einzige Land, das Pflegebedürftige mit geringen Einkünften noch mit einem Pflegewohngeld unterstütze, betonte Laumann. Von den ab November bundesweit geltenden neuen Qualitätsprüfungen erhoffe er sich Aufschluss, ob die höheren Ausgaben in NRW auch zu mehr Qualität führten.
Laumann stellte heute bei der ersten von fünf NRW-Regionalveranstaltungen die wichtigsten Neuerungen zu Qualitätsprüfungen in Pflegeheimen vor. Demnach sollen externe Prüfer künftig bei den Kontrollen in den Pflegeheimen 24 Qualitätsaspekte genau in den Blick nehmen.
Bewertet werden unter anderem die Häufigkeit von Druckgeschwüren, schwerwiegenden Sturzverletzungen oder Fixierungen. Die bisherigen Pflegenoten mit einer, nach einhelliger Expertenmeinung, nicht aussagekräftigen und durchgängig unrealistisch positiven Gesamtbewertung entfallen. Der Aufwand für Bürokratie soll gemindert werden.
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