Krankheitskosten gestiegen, Angleichung bei Frauen und Männern

Wiesbaden – Krankheiten und Gesundheitsprobleme haben im Jahr 2020 in Deutschland Kosten von 431,8 Milliarden Euro verursacht. Das ist ein Anstieg im Vergleich zu 2015 um 28 Prozent, wie heute das Statistische Bundesamt mitteilte.
Im Schnitt erhöhten sich die Pro-Kopf-Kosten von 2015 bis 2020 um 25 Prozent auf 5.190 Euro. Bei Frauen lagen sie 2020 mit 5.690 Euro um etwa 1.000 Euro höher als bei Männern. Jedoch hätten sich die Pro-Kopf-Kosten von Männern und Frauen im Zeitverlauf kontinuierlich angeglichen, hieß es. 2002 entfielen auf Frauen pro Kopf 38 Prozent höhere Kosten als auf Männer, 2020 waren es 21 Prozent.
Die höheren Pro-Kopf-Kosten bei Frauen sind neben der unterschiedlichen Bedeutung geschlechtsspezifischer Erkrankungen und den Kosten durch Schwangerschaft und Geburt laut Statistik vor allem auf eine höhere Lebenserwartung beziehungsweise den größeren Anteil an den Älteren und Hochbetagten zurückzuführen.
Von den fast 2,5 Millionen hochbetagten Menschen, die 2020 mindestens 85 Jahre alt waren, waren 66 Prozent weiblich. Die Angleichung der Pro-Kopf-Kosten zwischen Männern und Frauen sei auch mit einer Annäherung der Lebenserwartung und somit einem gestiegenen Männeranteil an den 85-Jährigen und Älteren zu erklären (2002: 24 Prozent, 2020: 34).
Erneut verursachten 2020 Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit 56,7 Milliarden Euro die höchsten Kosten, dicht gefolgt von psychischen und Verhaltensstörungen mit 56,4 Milliarden Euro. Beide sogenannten Krankheitskapitel machten jeweils rund 13,1 Prozent des gesamten Kostenvolumens aus.
2002 lagen die Kosten für Krankheiten des Kreislaufsystems mit einem Gesamtkostenanteil von 15,4 Prozent noch um 4,4 Prozentpunkte höher als die Kosten für psychische und Verhaltensstörungen.
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