Krebshilfe fordert umfassendes Tabakwerbeverbot

Osnabrück – Die Deutsche Krebshilfe hat erneut ein umfassendes Tabakwerbeverbot gefordert, das auch für E-Zigaretten gilt. Deutschland sei bei den Werbeverboten europaweit ein „beschämendes Schlusslicht“, sagte der Vorstandsvorsitzende Gerd Nettekoven der Neuen Osnabrücker Zeitung.
Dies gelte für die Außenwerbung auf Plakatwänden ebenso wie für Werbung im Kino nach 18 Uhr. Verboten werde müsse auch die Abgabe von kostenlosen Zigaretten bei Werbeaktionen.
Die Verbote müssten auch Tabakerhitzer und E-Zigaretten umfassen, forderte Nettekoven. „Auch wenn diese Produkte im Vergleich zu Tabakrauch schadstoffärmer sind, bedeuten sie für ihre Konsumenten dennoch eine Gesundheitsgefährdung.“ Speziell junge Menschen und Nichtraucher könnten durch sie in eine Nikotinabhängigkeit geraten.
Nettekoven sprach sich außerdem für „kontinuierlich vorzunehmende Tabaksteuererhöhungen“ aus, die zu einer „spürbaren Preiserhöhung führen“. Als Beispiel nannte er Frankreich.
Ein umfassendes Verbot der Plakatwerbung für Tabakwaren war in der vergangenen Legislaturperiode am Widerstand der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag gescheitert.
Eine neue Festlegung auf ein Verbot ließ die Unionsfraktionsspitze aus einem Entwurf des Koalitionsvertrags für die aktuelle Legislaturperiode streichen. Zuletzt ist aber wieder Bewegung in die Debatte gekommen.
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