Krebshilfe und Dermatologen fordern strenge Solarien-Kontrollen
Berlin – Vor der Krebsgefahr, die von Solarien ausgeht, haben die Deutsche Krebshilfe und die Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP) gewarnt. Das Risiko, durch regelmäßige Solariengänge an einem malignen Melanom zu erkranken, sei bedeutend höher als bisher angenommen. „Wir werden die Bevölkerung daher noch stärker über die Risiken der Solariennutzung aufklären“, sagte Gerd Nettekoven, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krebshilfe, heute in Berlin. Zudem müssten die Solarien dringend regelmäßig kontrolliert werden, damit sie die seit Januar geltende UV-Schutz-Verordnung umsetzten.
Das Mannheimer Institut für Public Health (MIPH) der Universität Heidelberg hat mit finanzieller Unterstützung der Deutschen Krebshilfe 4.800 Bundesbürger zu ihren Solarien-Nutzungsgewohnheiten befragt. „Bei den Solariengängern konnten wir eine typische Viel-Nutzer-Gruppe identifizieren, die entsprechend besonders gefährdet ist: Es sind Frauen im Alter von 18 bis 25 Jahren“, erläuterte Sven Schneider vom MIPH.
Etwa 167.000 der derzeitigen Solariennutzer sind laut der Studie minderjährig. Nach geltendem Recht sind die Betreiber verpflichtet, Jugendlichen den Zugang zu Solariengeräten zu verbieten. Sie riskieren seit März 2010 Bußgelder in Höhe von bis zu 50.000 Euro.
„Das Risiko, an einem malignen Melanom zu erkranken, steigt auf fast 200 Prozent, wenn Solarien bis zu einem Alter von 35 Jahren regelmäßig genutzt werden“, warnte Eckhard Breitbart, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention.
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