Vermischtes

Krebsregister Rheinland-Pfalz liefert wichtige Daten für Therapie

  • Montag, 15. Oktober 2018

Mainz – Nach drei Jahren Aufbauphase für das Krebsregister Rheinland-Pfalz hat das Landesgesundheitsministerium eine erste positive Bilanz gezogen. „Wir können mit Stolz feststellen, dass wir als eines der wenigen Länder in Deutschland den Aus- und Umbauprozess im vorgesehenen gesetzlichen Zeitrahmen geschafft haben“, sagte die rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) heute in Mainz.

Das im April 2013 in Kraft getretene Krebsfrüherkennungs- und -registergesetz (KFRG) verpflichtet die Länder, flächendeckende klinische Krebsregister einzurichten. Das Krebsregister in Rheinland-Pfalz erfasst seit 25 Jahren alle Tumorerkrankungen in dem Bundesland. Seit 2016 melden Ärzte neben der Diagnose auch Start und Ende einer Therapie, Nachsorge und das Auftreten neuer Metastasen. Das soll dabei helfen, Neuerkrankungen und Behandlungsabläufe miteinander zu vergleichen.

Die Einführung des elektronischen Meldeportals bedeutete auch für die Ärzte eine Umstellung. Die Dokumentation der Therapie ist für viele Ärzte ein zusätzlicher Aufwand. Innerhalb von vier Wochen nach der jeweiligen Behandlung müssen die Onkologen in Rheinland-Pfalz dem Register die Informationen dazu gemeldet haben.

„Ich muss ganz ehrlich sagen, zu Anfang war ich recht kritisch“, sagt die Direktorin der Frauenklinik Mainz, Annette Hasenburg. Mittlerweile sei sie allerdings „sehr froh, auf die Datenlage zurückgreifen zu können“. Hasenburg verwies auf den Nutzen des Krebsregisters für klinisch tätige Onkologen und Gynäkologen. „Die Daten des Krebsregisters können für uns als Frauenklinik der Universitätsmedizin als Instrument zur Qualitätskontrolle und Qualitätssicherung dienen“, sagte sie. Sie würden vor allem durch den Vergleich von Krankheitsverlaufsdaten dazu beitragen, die besten Behandlungsstrategien für Patientinnen zu finden und einen bundesweiten Qualitätsaustausch zu ermöglichen.

Eine Krebsbehandlung gilt nach fünf Jahren ohne Auftreten neuer Metastasen oder Tumore als erfolgreich. In zwei Jahren könne man den ersten Fünf-Jahre-Zyklus auswerten, sagte die ärztliche Leiterin des Krebsregisters, Sylke Zeißig. „Mittelfristig werden wir die Ergebnisse unterschiedlicher Therapiestrategien vergleichen und zur Weiterentwicklung von Therapie-Leitlinien beitragen können.“ Diesem Ziel diene auch die neu vereinbarte Zusammenarbeit mit dem Krebsregister Namibia.

dpa

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