Kriedel für ausführlichen Alltagstest des E-Rezepts

Berlin – Nach Erreichen der Zielmarke von 30.000 elektronischen Rezepten vor wenigen Tagen steht nunmehr der Praxistest an. Jetzt komme es darauf an, das E-Rezept unter Alltagsbedingungen zu testen, sagte KBV-Vorstandsmitglied Thomas Kriedel in einem Videointerview mit KV-On.
Die 30.000 abgerechneten E-Rezepte hätten gezeigt, dass die Technik an sich funktioniere. Das flächendeckende Ausrollen des E-Rezepte sei damit aber noch nicht möglich. Jetzt komme es darauf an, die Bedingungen in der Praxis zu erproben – in den Arzt- und Zahnarztpraxen ebenso wie in Krankenhäusern und Apotheken.
„Diese Abläufe sind noch nicht ausreichend getestet“, betonte Kriedel. In die bevorstehenden Tests müssten sämtliche Versorgungsprozesse, auch Heim- und Hausbesuche sowie die Notfallversorgung, einbezogen werden.
Ein entscheidendes Kriterium wird Kriedel zufolge sein, wie viel Zeit und Aufwand das Ausstellen eines elektronischen Rezepts in Anspruch nimmt und ob vermehrt technische Probleme auftreten. „Es geht um 450 Millionen Rezepte im Jahr. Das muss funktionieren“, unterstrich er. Selbst eine Fehlerquote von einem oder einem halben Prozent sei nicht tolerierbar.
Die Gesellschafter der Gematik haben im Frühjahr beschlossen, das E-Rezept in drei Testphasen stufenweise zu erproben, bevor es flächendeckend ausgerollt und verpflichtend eingeführt wird.
Los geht es ab September in den Regionen der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) Westfalen-Lippe (KVWL) und Schleswig-Holstein (KVSH), anschließend soll der Test auf sechs weitere KV-Regionen, in der dritten Phase auf die restlichen Regionen ausgeweitet werden. Feste Fristen gibt es nicht.
Dies sei der KBV sehr wichtig gewesen, sagte das Vorstandsmitglied. Für Kriedel ein entscheidender Aspekt. So könne zuverlässig sichergestellt werden, dass vom Ausstellen des Rezeptes über das Einlösen bis hin zur Abrechnung auch wirklich alles reibungslos funktioniere.
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