Kritik an niederländischen Plänen zur Sterbehilfe
Münster – Der Verein „Ärzte für das Leben“ hat bestürzt auf Meldungen aus den Niederlanden reagiert, wonach die dortige Regierung Überlegungen anstellt, Suizidbeihilfe bei „älteren“ gesunden Menschen zu erlauben.
„Besonders beunruhigen muss der Hinweis in einem Brief von Gesundheitsministerin Edith Schippers und Justizminister Ard van der Steur an das niederländische Parlament, dass der ‚Todeshelfer‘ einen ‚medizinischen Hintergrund‘ haben soll“, sagte Vereinsvorsitzender Paul Cullen. „Hier wird die Entwicklung sichtbar, vor der wir und viele andere im Vorfeld der Gesetzgebung zur Suizidbeihilfe letztes Jahr in Deutschland gewarnt haben“, so Cullen.
Sei das Recht auf Leben grundsätzlich infrage gestellt, so brächen nach und nach alle Dämme und es gebe keinen Halt mehr. Als „zynisch und völlig praxisfern“ bezeichnete Cullen der Hinweis im Schreiben der Gesundheitsministerin, dass „einsame Menschen oder solche mit einer Depression“ von der neuen Regelung ausgenommen werden sollen.
Nach der Legalisierung der Sterbehilfe im Jahr 2002 veröffentlichten die Minister für Gesundheit und Justiz vergangene Woche eine gemeinsame Erklärung. Darin denken sie über ein neues Gesetz nach: Ältere Menschen sollen Hilfe zum Suizid bekommen können, wenn sie der Meinung sind, ein „erfülltes Leben“ hinter sich zu haben. Ein entsprechendes Schreiben schickten die Minister auch an das niederländische Parlament.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: