Kritik an Plänen zur Teilakademisierung von Gesundheitsfachberufen

Berlin – Das „Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen“, ein Zusammenschluss der acht mitgliederstärksten Berufs-, Hochschul- und Berufsfachschulverbände, hat die geplante Ausbildungsreform der Gesundheitsfachberufe begrüßt. Allerdings befürchtet das Bündnis, dass es durch die vorgesehene Teilakademisierung Verwerfungen geben könnte.
Während die Bündnispartner die Empfehlung zu einer künftigen vollakademischen Ausbildung in der Logopädie durchweg befürworten, halten sie die Festschreibung des Nebeneinanders von hochschulischen und berufsfachschulischen Abschlüssen in der Ergotherapie und der Physiotherapie für problematisch. Diese berge das Potenzial, ganze Berufsgruppen zu spalten und sei deshalb mittelfristig schädlich für eine flächendeckend hochwertige Versorgung, warnt das Bündnis.
„Die Herausforderungen im Gesundheitswesen erfordern eine Erhöhung des Ausbildungsniveaus. Das kann auf Dauer nur mit einer vollständigen hochschulischen Verankerung der Berufsausbildung der Gesundheitsfachberufe erreicht werden“, betonte der Sprecher des Bündnisses, Bernhard Borgetto, von der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) Hildesheim.
Das Nebeneinander verschiedener Ausbildungswege in der jeweiligen Profession verunsichere schon heute alle Beteiligten – Berufseinsteigende, Arbeitgebende sowie Patienten. „Das ist nicht zukunftsfähig“, so Borgetto.
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