Künstliche Intelligenz soll Daten aus Krebsregistern zusammenführen

Mainz – Eine Arbeitsgruppe des Krebsregisters Rheinland-Pfalz will Verfahren der Künstlichen Intelligenz (KI) einsetzen, um Daten aus Krebsregistern zusammenzuführen. Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) fördert das Vorhaben mit rund 780.000 Euro.
„Allein das Krebsregister Rheinland-Pfalz erreichen täglich etwa 1.500 Meldungen von onkologisch tätigen Ärztinnen und Ärzten mit Informationen zur Diagnose, Therapie oder Verlaufsdaten von Krebserkrankungen, die im nächsten Schritt aufbereitet und analysiert werden“, sagte Philipp Kachel, Chief Information Officer des Krebsregisters Rheinland-Pfalz.
Zwar gelte für die Krebsregister ein einheitlicher onkologischer Basisdatensatz. Aber trotz dieser standardisierten Grundlage führt die unterschiedliche Verarbeitung von Meldungen laut der Arbeitsgruppe in den einzelnen Bundesländern zu Abweichungen in den Datensätzen.
Die Wissenschaftler wollen daher ein KI-Verfahren entwickeln, das in allen Krebsregistern in Deutschland angewendet werden kann, „um einen einheitlichen und interoperablen Datenraum zu schaffen“, so Kachel.
Ziel ist, Daten für medizinische und wissenschaftliche Einrichtungen rasch und qualitätsgesichert zur Verfügung stellen zu können.
Neben der Leitung des rheinland-pfälzischen Krebsregisters wird das Projekt vom Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Betriebswirtschaftslehre der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, dem Deutschen Kinderkrebsregister sowie den Krebsregistern aus Niedersachsen, Hessen und Baden-Württemberg unterstützt.
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