KV Baden-Württemberg begrüßt Pläne für 150 zusätzliche Medizinstudienplätze

Stuttgart – Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Baden-Württemberg hat die Ankündigung der Landesregierung begrüßt, 150 neue Medizinstudienplätze an den Universitäten des Landes einzurichten.
„Das ist ein ausgesprochen positives Signal“, sagte der KV-Vorstandsvorsitzende Norbert Metke in Stuttgart. Die nachkommende Ärztegeneration sei nachvollziehbarerweise nicht mehr bereit die heute bei den niedergelassenen Ärzten üblichen mindestens 52 Stunden pro Woche in der Praxis zu verbringen.
Er wies darauf hin, dass immer mehr Ärzte in Teilzeit und Anstellung arbeiteten. „Daher haben wir zunehmend auch in Einzelbereichen, in denen mehr Ärzte arbeiten, weniger Arztzeit für die Kranken im Lande zur Verfügung. Damit wir das heutige Versorgungsniveau aufrechterhalten können, brauchen wir daher mehr Mediziner“, erläuterte der KV-Chef.
Die 150 zusätzlichen Studienplätze sind Bestandteil des Nachtragshaushaltes, den die Landesregierung in Baden-Württemberg jetzt beschlossen hat. Er umfasst insgesamt zwei Milliarden Euro. „Ab 2019 stellen wir zwei Millionen Euro als Einstieg für 150 zusätzliche Studienplätze an den medizinischen Fakultäten bereit“, teilte das Finanzministerium mit.
Johannes Fechner aus dem KV-Vorstand zeigte sich erfreut über das angedachte Konzept, die Allgemeinmedizin stärker in den Vordergrund zu rücken. „Angedacht ist, dass das Studium praxisnäher, vor allem im Bereich der Allgemeinmedizin, gestaltet werden soll. Das können wir nur begrüßen“, erläuterte er.
Auch die angedachten Praktika in Praxen im ländlichen Raum seien eine sinnvolle Maßnahme. Man wisse aus Erhebungen und aus der Erfahrung, dass sich viele Mediziner dort niederließen, wo sie vorher ihre Weiterbildung absolviert hätten.
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