Ärzteschaft

KV Bayerns weist Vorwurf der Zwei-Klassen-Medizin zurück

  • Freitag, 2. August 2013
Uploaded: 02.08.2013 16:29:06 by mis
dpa

München – Gesetzlich Versicherte warten in Bayern spürbar länger auf einen Facharzt­termin als Versicherte bei Privatkassen. Zu diesem Ergebnis kommt eine von der Land­tagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen beauftragte Studie. Danach wartet ein Kassen­patient 17 Tage länger auf einen Termin, als ein Privatversicherter.

„Die Studie zeigt: Zumindest bei den Wartezeiten auf einen Facharzttermin ist die Zwei­klassenmedizin in Bayern bittere Realität“, so Theresa Schopper, gesund­heits­politische Sprecherin der Landtagsgrünen. Betrachte man zudem noch die immer häufiger anzutreffenden räumlichen Trennungen zwischen Kassen- und Privatpatienten in den Wartezimmern, dränge sich die Befürchtung auf, dass es auch bei der Behandlung gravierende Qualitätsunterschiede gebe.

Diesen Vorwurf wies die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns vehement zurück: „Grund­sätzlich hat kein Arzt ein Interesse daran, seine Patienten aus Prinzip unter­schiedlich zu behandeln: Im medizinischen Bereich wird er es schon aus berufsethischen Gründen ohnehin nicht tun“, verwies KVB-Vorstand Wolfgang  Krombholz. Im Service­bereich sei dagegen vor allem die Leistungsbudgetierung der Gesetzlichen Kranken­versicherung  für gewisse Unterschiede bei den Wartezeiten verantwortlich.

Zudem habe eine repräsentative und unabhängige Versichertenbefragung der Kassen­ärztlichen Bundesvereinigung (KBV) gezeigt, dass die bayerischen Ärzte im bundes­weiten Vergleich in punkto Verfügbarkeit und Terminmanagement eine Spitzenposition einnähmen. „Danach haben 34 Prozent der Patienten in Bayern sofort einen Termin bekommen, weitere 20 Prozent binnen drei Tagen“, verwies der KV-Vor­stand. 

Entsprechend seien nur 13 Prozent der bayerischen Patienten mit den Wartezeiten auf einen Termin unzufrieden. Und auch sonst bräuchten die bayrischen Praxen keinen Vergleich zu fürchten: So säßen 80 Prozent der bayerischen Patienten weniger als 30 Minuten im Wartezimmer. „Diese Zahlen relativieren so manche wahlkämpferische Aussage über angebliche Zwei-Klassen-Medizin", unterstrich Krombholz.

hil

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