KV Berlin befürchtet weitere Wettbewerbsverzerrung

Berlin – Nach dem Tarifabschluss des Marburger Bundes (MB) für die Ärzte an kommunalen Kliniken sorgt sich die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Berlin um die sinkende Attraktivität der Niederlassung. Grund sind die deutlich weniger stark steigenden Honorare in der ambulanten Versorgung.
„Der Konkurrenzdruck wird weiter zunehmen“, sagte der der KV-Vorstand. Es sei zu befürchten, dass die Praxen ihre angestellten Ärzte nicht mehr angemessen bezahlen könnten und etwa an Kliniken verlieren. Außerdem würden noch weniger Ärzte bereit sein, in der Niederlassung selbstständig zu arbeiten.
Eine Gehaltserhöhung von mehr als acht Prozent, um mit den Kliniken mithalten zu können, würden sich die Praxen schlichtweg nicht leisten können, hieß es.
„Wir brauchen eine faire Ausgangssituation beim Werben um qualifiziertes ärztliches Personal. Die ist so lange nicht gegeben, wie die Krankenkassen nicht bereit sind, Honorarerhöhungen zu akzeptieren, die es den Praxen unter anderem ermöglichen, ihr Personal zu halten beziehungsweise neu zu akquirieren“, erläuterte der KV-Vorstand.
Die KV wirft die Frage auf, ob ein Honorarsystem, in dem regelmäßig um angemessene Honorare gerungen werde, nicht grundsätzlich reformbedürftig sei.
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