KV Berlin gegen Streichung der DMP-Programmkostenpauschale

Berlin – Die Vertreterversammlung (VV) der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Berlin hat sich auf ihrer gestrigen Sitzung gegen Inhalte des Faire-Kassenwahl-Gesetzes ausgesprochen. In der Kritik steht vor allem die geplante ersatzlose Streichung von Anreizen zum Abschluss von strukturierten Behandlungsprogrammen (DMPs).
Diese Streichung könne das Aus für die innovative, nachweislich erfolgreiche Versorgung von sieben Millionen chronisch kranken Menschen mit koronaren Herzkrankheiten, Asthma bronchiale, COPD, Brustkrebs und Diabetes mellitus Typ 1 und 2 bedeuten, heißt in einer dazu verabschiedeten Resolution.
„Die angekündigte Streichung der Zuweisungen der DMP-Programmkostenpauschale führt aus unserer Sicht eben nicht, wie vom Bundesgesundheitsministerium prognostiziert, zu einer verbesserten Zielgenauigkeit auf Krankenkassenebene, sondern zu einer Verschlechterung der Versorgung“, sagte die VV-Vorsitzende Christiane Wessel. Sollte das Gesetz wie vorgeschlagen umgesetzt werden, drohe eine Versorgungslücke für chronisch erkrankte und multimorbide Menschen.
Des Weiteren hat die VV der KV Berlin den Gesetzgeber aufgefordert, die hausärztliche und die fachärztliche Codierung im Risikostrukturausgleich gleich zu gewichten. Außerdem sollten regionale Verträge auch weiterhin gesetzlich möglich sein.
Darüber hinaus will die VV gebietsfremde regional tätige Krankenkassen – insbesondere aus dem AOK-System – dazu verpflichten, den bestehenden oder noch zu schließenden Selektivverträgen der regional mitgliederstärksten Kasse unverzüglich beizutreten. „Alle Kassen sind zu verpflichten, bei besonderen regionalen Versorgungssituationen geeignete Zusatz-/Sonderverträge zu schließen“, heißt es in der Resolution.
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