KV beschließt Neuordnung des ambulanten ärztlichen Bereitschaftsdienstes
Düsseldorf – Der ambulante ärztliche Bereitschaftsdienst in Nordrhein soll neu strukturiert werden. Das hat die Vertreterversammlung (VV) der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) beschlossen. Im Vorfeld hatten die Krankenhausgesellschaft des Landes und Kassenverbände die Pläne kritisiert.
In Nordrhein soll es laut den Beschlüssen zukünftig 41 Notfalldienstpraxen geben. Die Kreisstellen der KV können bei Bedarf aber zusätzliche Dependancen betreiben. Die zukünftigen regionalen Praxisstrukturen wird die KV Nordrhein im Laufe der kommenden Monate gemeinsam mit den Kreisstellen erarbeiten – über einzelne Praxis-Standorte haben die Delegierten in der VV nicht entschieden.
Die Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW) hatte im Vorfeld der VV davor gewarnt, Notdienstpraxen zu schließen. „Dies erhöht den Druck auf die Krankenhäuser enorm“, erklärte Matthias Blum, Geschäftsführer der KGNW. Er betonte, die Patienten in Nordrhein-Westfalen verließen sich darauf, dass sie in Notfällen außerhalb der Sprechstundenzeiten der niedergelassenen Ärzte in Notdienstpraxen behandelt würden.
NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Bündnis 90/Grüne) sagte gegenüber der Rheinischen Post: „Die Kassenärztliche Vereinigung reagiert mit der Neuorganisation auch auf Veränderungen, die durch den demografischen Wandel entstehen.“
Die KV-Delegierten beschlossen im Rahmen der Neustrukturierung auch, fachärztliche Bereitschaftsdienste der HNO-, Augen,- und Kinderärzte einzuführen. Künftig soll es in dem Landesteil 15 kinderärztliche und jeweils acht HNO- und augenärztliche Notfalldienstpraxen geben.
Außerdem beschlossen die Delegierten, den ärztlichen Fahrdienst neu zu organisieren, der die Versorgung in den Notfalldienstpraxen landesweit ergänzt. Künftig soll die Arztrufzentrale Hausbesuche zentral koordinieren und ein Dienstleister den Arzt zum Patienten fahren. „Zusammen mit einer Neuaufteilung der Fahrdienstbezirke wird dies die Effizienz des Fahrdienstes so erhöhen, dass künftig nur noch eine deutlich geringere Zahl von Fahrzeugen benötigt wird“, hieß es aus der KV.
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