KV Brandenburg: Entlassmanagement ist viel besser geworden
Berlin – Andreas Schwark, Vorstandsmitglied der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg, hat kritisiert, dass das Entlassmanagement künftig von Krankenkassen koordiniert werden soll. „Das Entlassmanagement hat sich sehr verbessert“, sagte Schwark auf dem 1. Berlin-Brandenburger Gesundheitsdialog der Barmer GEK Berlin/Brandenburg gestern in Berlin. In Brandenburg erhielten niedergelassene Ärzte 90 Prozent aller Entlassungsberichte sofort nach der Krankenhausentlassung eines Patienten.
Deshalb habe sich im Bereich der Anschlussheilbehandlung in den vergangenen Jahres vieles verbessert. „Dass die Krankenkassen jetzt das Entlassmanagement organisieren sollen, bedeutet nur noch einen Player und noch eine Schnittstelle“, kritisierte Schwark.
Die Landesgeschäftsführerin der Barmer GEK Berlin/Brandenburg, Claudia Korf, befürwortete hingegen die angekündigte Neuregelung: „Wir sind die einzigen, bei denen alle Sektoren zusammenlaufen. Deshalb ist es richtig, wenn die Krankenkassen die Prozesse steuern und sie vom Patienten aus denken.“ Im Koalitionsvertrag hatten Union und SPD erklärt: „Leistungslücken beim Übergang vom stationären in den ambulanten Versorgungsbereich wollen wir überwinden, indem das Entlassungsmanagement durch eine gesetzliche Koordinationsfunktion der Krankenkassen ergänzt wird.“
Die Vorsitzende der Berliner Krankenhausgesellschaft Brit Ismer kritisierte, dass der Investitionsfonds, mit dem die Umwandlung von Krankenhäusern in lokale Versorgungseinrichtungen wie Altenheime, Medizinische Versorgungszentren oder Pflegezentren finanziell unterstützt werden sollte, nun doch nicht im Koalitionsvertrag enthalten ist. „Wir hätten uns sehr über den Investitionsfonds gefreut“, sagte Ismer. Denn für innovative Ideen seien heute nicht genügend Mittel vorhanden. Wenn die Länder auch weiterhin ihrer Investitionsverpflichtung nicht nachkämen, würden innovative Ideen auch künftig nicht umzusetzen sein.
„Im Großen und Ganzen sind wir mit dem Koalitionsvertrag zufrieden“, befand abschließend der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Barmer GEK, Rolf-Ulrich Schlenker. In dem Vertrag stehe bei anderen Politikfeldern viel Unverbindliches. Im Gesundheitsbereich sei hingegen politisch einiges enthalten. Schlenker zeigte sich zuversichtlich, dass das Präventionsgesetz noch im Jahr 2014 von der künftigen Koalition beschlossen werde. Er sprach sich jedoch dafür aus, dass „Ärzte nicht allein den Schlüssel dafür haben“ sollten.
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