KV Brandenburg kritisiert geplante Apothekenreform

Potsdam – Die scharfe Kritik an der geplanten Apothekenreform reißt nicht ab. Auch die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg (KVBB) wehrt sich gegen Teile der geplanten Neuregelung – dabei geht es der KV vor allem um die vorgesehene Ausweitung der Impf- und Testbefugnisse der Apotheken.
„Der richtige Ort für eine Impfung sind und bleiben die Praxen. Auch Schnelltests in Apotheken sind aufgrund ihrer geringen Sensitivität ungeeignet für die Diagnose von Infektionskrankheiten“, sagte die KV-Vorsitzende Catrin Steiniger. Die ärztliche Indikationsstellung und Ausbruchsbewertung dürfe nicht an Apotheken delegiert werden, da diesen die nötige medizinische Expertise fehle.
Steiniger verwies auf bisherige Erfahrungen mit Impfungen in Apotheken: „Trotz intensiver Werbung sind die Raten in Apotheken für bedeutende Impfungen, wie gegen Corona und Influenza, äußerst niedrig geblieben. Die große Mehrheit der Apotheken verzichtet bisher auf Impfangebote, da sie ihre Hauptaufgaben bereits umfassend erfüllen müssen und hierdurch stark beansprucht sind“, so Steiniger.
Die KV fordert den Gesetzgeber daher auf, die entsprechenden Passagen im Gesetzentwurf zu streichen und Diagnostik und Impfung in den Praxen zu fördern.
Der Entwurf für ein Apotheken-Reformgesetz (ApoRG), der dem Deutschen Ärzteblatt vorliegt, sieht unter anderem vor, Apotheken eine Reihe von Impfungen und Tests zu ermöglichen.
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