Ärzteschaft

KV Hessen gegen Coronamassenimpfung von Kindern und Jugendlichen

  • Montag, 31. Mai 2021

Frankfurt – Die Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen (KV Hessen) lehnt Corona­massenimpfungen von Kindern und Jugendlichen ab. Gerade bei jungen Menschen seien Nutzen und Risiko einer Impfung genau abzuwägen, betonten die Delegierten in einer Resolution am vergangenen Wochenende.

„Gesunde Kinder und Jugendliche haben nach bisher vorliegenden Studiendaten fast kein Risiko für schwere Verläufe durch Erkrankungen mit SARS-CoV-2. Selbst bei Vorerkrankungen ist das Risiko extrem niedrig. Zum Nutzen einer Impfung gibt es bisher keine validen Daten“, heißt es in der Resolution. COVID-19-Impfungen von Kindern und Jugendlichen seien daher allenfalls bei schweren Vorerkrankun­gen sinnvoll. „Sofern Erwachsene mit hohem Komplikationsrisiko geschützt werden sollen, ist deren eigene Impfung sinnvoll und vorrangig“, so die Vertreterversammlung.

Die KV weist daraufhin, dass die kanadische und die US-amerikanische Zulassung der Impfung für Kinder und Jugendliche auf den Daten einer noch nicht abgeschlossenen Phase-III-Studie an insgesamt 2.260 Teilnehmern zwischen 12 und 15 Jahren beruhen.

Grundsätzlich finde sich in den Studienunterlagen ein qualitativ von Erwachsenen bekanntes Neben­wirkungsprofil mit einer Zunahme der Nebenwirkungen nach der zweiten Impfdosis. In den kanadischen Unterlagen würden jedoch bei bis zu 3,5 Prozent der Geimpften schwere systemische Nebenwirkungen berichtet.

Diese Zahlen beruhten allerdings nicht auf abgeschlossenen und publizierten Studien, sondern lediglich auf den Angaben der Zulassungsbehörden. „Ein verlässlicheres Sicherheitsprofil werden erst größere und wissenschaftlich überprüfte Studien mit Kindern und Jugendlichen ermöglichen“, hieß es aus der KV.

Das Register der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI) weist in Deutschland bis zum 9. Mai dieses Jahres 1.487 stationär wegen COVID-19 behandelte Kinder und Jugendliche aus. 74 von ihnen mussten intensivmedizinisch betreut werden. 0,3 Prozent der erfassten Kinder starben mutmaßlich an COVID-19.

hil

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