KV Hessen kritisiert bürokratischen Mehraufwand für Praxen in der Pandemie

Frankfurt – Die Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Hessen hat an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) appelliert, in der Coronapandemie zusätzliche Bürokratie in den Praxen zu vermeiden.
Zwar sei die neue, nationale Teststrategie „grundsätzlich der richtige Weg“, heißt es in einer Resolution, welche die Mitglieder der VV bei einem digitalen Treffen am vergangenen Wochenende verabschiedet haben.
„Es besteht aber im Moment die Gefahr, die Niedergelassenen im Kampf gegen das Coronavirus durch zusätzliche Bürokratisierung zu verlieren“, warnen die Delegierten. Denn die Umsetzung der verschiedenen Testvarianten sei „kaum mehr vermittelbar, geschweige denn umzusetzen“.
„Wir brauchen – wie im Frühjahr – eine gemeinsame Kraftanstrengung aller Beteiligten“, fordern die VV-Mitglieder in der Resolution. Die Bewältigung der ersten Coronawelle sei nur deshalb möglich gewesen, weil sich die Niedergelassenen allen Widrigkeiten zum Trotz über die Maßen engagiert hätten.
„Lassen Sie uns ohne immer neuere Regelungen die aktuelle gesundheitliche Notlage bekämpfen, Herr Minister. Wir haben alle Hände damit zu tun, die Normalversorgung zu sichern“, heißt es in der Resolution. Die COVID-Versorgung sei „herausfordernd genug, mehr Bürokratie ist deshalb kontraproduktiv“, so die Delegierten.
Die Vertreterversammlung appellierte zudem an die Politik, die Arbeit der Medizinischen Fachangestellten zu würdigen: „Sorgen Sie bitte an dieser Stelle für die längst überfällige, wertschätzende und finanzielle Anerkennung, die Sie anderen, vergleichbaren Berufsgruppen längst gewährt haben“, fordern die Delegierten der KV-Hessen.
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