Ärzteschaft

KV Schleswig-Holstein will Chancengleichheit von Hausarzt- und Kollektivverträgen

  • Freitag, 31. Januar 2014

Bad Segeberg – Die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH) plädiert dafür, die  Mengenbegrenzung in der Leistungsvergütung sämtlicher Arztgruppen aufzuheben. Damit reagiert die KVSH auf Pläne der Bundesregierung, die Refinan­zierungs­­pflicht bei der Hausarztzentrierten Versorgung (HzV) abzuschaffen. „Wenn es bei HzV-Verträgen keine Mengenbegrenzung mehr gibt, muss dies auch für die Vergütung im Kollektivvertrag gelten“, forderte KVSH-Vorstandsvorsitzende Monika Schliffke.

Alles andere verzerre den Wettbewerb. Laut Koalitionsvertrag sollen die Vergütungs­beschränkungen in der HzV, wonach höhere Honorare für Hausärzte mit Einsparungen an anderer Stelle gekoppelt sind, aufgehoben werden.

Schliffke befürchtet, dies könne zu einer unkalkulierbaren „Bereinigung“ der Gesamtver­gütung führen und den Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) die finanzielle Grundlage zur Erfüllung ihrer Aufgaben entziehen: Dazu gehöre neben der Sicherstellung der ambulanten Versorgung auch die Organisation des ärztlichen Bereitschaftsdienstes sowie die kontinuierliche Qualitätssicherung.

„Wenn es der Wille des Gesetzgebers ist, dass in der ambulanten Versorgung mehr Wettbewerb herrschen soll, muss dieser fair sein“, so die KVSH-Chefin. Es gehe nicht an, dass die KVen zum „Resteverwalter des Sicherstellungsauftrags“ gemacht würden, während andere vor allem die Vorteile für sich in Anspruch nähmen.

Stärke der KVen sei es, alle Ärzte und Psychotherapeuten gemeinsam zu vertreten und nicht nur einen Versorgungsbereich im Blick zu haben. Nur diese Gesamtbetrachtung ermögliche eine aufeinander abgestimmte Versorgung durch Hausärzte, Fachärzte und Psychotherapeuten im ganzen Land.

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung