Ärzteschaft

KVB-Vorstand: Impfen ist Kernkompetenz der Ärzteschaft

  • Mittwoch, 29. September 2021
/picture alliance, David Inderlied
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München – Mit Unverständnis hat der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) auf den erneuten Vorstoß der Bundesvereinigung der Apothekerverbände (ABDA) reagiert, Schutzimpfungen aus den Arztpraxen teilweise in die Apotheken zu verlagern.

Die Impfung sei eine originär ärztliche Tätigkeit, die fundiertes medizinisches Wissen und viel Erfahrung erfordere, so der KVB-Vorstand. Dies sei in den Apotheken nicht in gleichem Maße vorhanden.

„Impfen ist und bleibt eine absolute Kernkompetenz der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte. Gerade die Coronapandemie zeigt, dass die Impfung eben nicht nur eine Injektion in den Oberarm ist, sondern eine umfassende Aufklärung über die Wirkung der Vakzine erfordert – im besten Fall durch Kolleginnen und Kollegen, die ihre Patientinnen und Patienten schon lange kennen und denen diese vertrauen“, erklärten Wolfgang Krombholz, Pedro Schmelz und Claudia Ritter-Rupp.

Anders als von der ABDA behauptet, würde durch das Impfen in Apotheken aus Sicht des Vorstands der KVB die Impfquoten nicht signifikant steigen. Die bisherige Arbeitsteilung in der ambulanten Gesund­heits­­versorgung mit Verteilung von Medikamenten und Impfstoffen durch Apotheken und die Behand­lung der Patienten durch die niedergelassenen Ärzte habe sich in Deutschland bewährt.

Daher seien auch Feldversuche wie in der Oberpfalz, Impfen in den Apotheken zu erproben, unnötig. „Wenn von Seiten der ABDA an der gut eingespielten Arbeitsteilung zwischen Apotheke und Praxen gerüttelt wer­den soll, dann darf in letzter Konsequenz auch das Dispensierrecht für Ärztinnen und Ärzte kein Tabuthema mehr sein“, so der Vorstand der KVB.

EB/aha

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