Laborärzte: Coronatests im Verdachtsfall weiter kostenfrei

Berlin – Der Verein Akkreditierte Labore in der Medizin (ALM) hat die kontroversen Diskussionen über das Ende der kostenfreien Coronatests als zum Teil „missverständlich“ kritisiert. Es sei bedauerlich, dass durch manche Äußerungen aus der Ärzteschaft der Eindruck entstehen könnte, die Einführung der kostenpflichtigen SARS-CoV-2-Tests könnten zu einer Verschlechterung der Diagnostikversorgung führen, monierte der Verein.
„Es kann der Eindruck entstehen, dass die Kostenpflicht für Tests generell gilt und so medizinisch notwendige Tests nicht mehr als Bestandteil der medizinischen Versorgung möglich sind“, kritisierte ALM-Vorsitzender Michael Müller und wies darauf hin, dass die bisher kostenfreien Antigentests (Bürgertests) ohnehin nur Personen ohne Symptome betroffen hätten.
„Selbstverständlich werden die Behandlungskosten, zu denen auch die SARS-CoV-2-Tests zählen, bei Symptomen, bei Verdacht auf eine COVID-19-Erkrankung sowie nach Risikokontakten übernommen“, unterstrich der ALM-Vorsitzende. In diesen Fällen stünden Betroffenen die sicheren SARS-CoV-2-PCR-Tests, am besten über die Haus- und Fachärzte durchgeführt, weiterhin zur Verfügung.“
Der ALM erwartet in den kommenden kälteren Wochen und Monaten wegen des zu vermutenden Anstiegs an Neuinfektionen auch eine steigende Zahl von SARS-CoV-2-PCR-Tests. Eine leichte entsprechende Tendenz zeigt sich in der aktuellen Datenanalyse, an der vom 4. bis 10.10.2021 179 Labore teilgenommen haben.
Demnach wurden in der KW 40 896.261 PCR-Tests durchgeführt. Das sind 6 Prozent mehr als in der Vorwoche (KW 39: 847.414). Die liegt die Zahl der mittels PCR positiv auf das SARS-CoV-2-Virus Getesteten lag bei 60.217 (KW 39: 57.656/+4 Prozent). Demnach sank die Positivrate insgesamt sogar ein wenig (-3 Prozent) und liegt nun bei 6,7 Prozent (KW 39: 6,8 Prozent).
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