Laborunternehmer Schottdorf gestorben
Augsburg – Der Augsburger Laborunternehmer Bernd Schottdorf ist tot. Er sei am Sonntag nach langer schwerer Krankheit gestorben, bestätigte sein Anwalt Martin Imbeck gestern. Zuerst hatte die Augsburger Allgemeine berichtet. Der 78-jährige Laborarzt habe seit Jahren an Krebs gelitten, berichtete die Zeitung weiter.
Die Augsburger Staatsanwaltschaft ermittelte seit vielen Jahren gegen den Medizin-Großunternehmer wegen Abrechnungsbetrugs im großen Stil zulasten der Krankenkassen. Schottdorf war vor Gericht aber mehrfach freigesprochen worden. Zuletzt hatte der Bundesgerichtshof im Sommer 2017 einen Freispruch des Augsburger Landgerichtes bestätigt.
Im März hatte die Augsburger Staatsanwaltschaft zum wiederholten Mal Anklage gegen Schottdorf, der in Dischingen im Kreis Heidenheim lebte, erhoben. Ein Sprecher des Landgerichts Augsburg hatte erklärt, es sei um Vorwürfe der Scheinselbstständigkeit von Kurierfahrern des Großlabors gegangen.
Mit den Vorwürfen gegen Schottdorf und andere Mediziner hatte sich in Bayern auch ein Untersuchungsausschuss des Landtags beschäftigt. Dabei ging es um die Frage, ob frühere Betrugsermittlungen wegen politischer Einflussnahme eingestellt wurden.
Nach dem Tod Schottdorfs muss sich dessen Ex-Frau voraussichtlich dennoch in einem millionenschweren Betrugsprozess vor Gericht verantworten. Nachdem die Staatsanwaltschaft vor wenigen Wochen erneut Anklage gegen das Ex-Ehepaar erhoben hat, werde das Verfahren nun gegen die frühere Ehefrau Schottdorfs alleine weitergeführt, sagte ein Sprecher des Augsburger Landgerichts heute.
Bislang hat die Wirtschaftsstrafkammer noch keine Termine für das Verfahren festgelegt, der Prozess könnte nach Angaben des Sprecher allerdings nach der Sommerpause beginnen.
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