Länder bringen Enquetekommission für Kindergesundheit ins Gespräch

Berlin/München – Die Pandemiefolgen für Kinder und Jugendliche soll langfristig beobachtet werden. Dazu wollen die Gesundheitsminister der Länder den Bundestag bitten, eine Enquetekommission mit dem Titel „Kindergesundheit in Pandemiezeiten“ einzurichten. Diesen Beschluss fassten die Länderminister auf ihrer jährlichen GMK-Konferenz.
Ziel soll es dabei sein, dass sich die Kommission mit den „schädlichen Folgen der Coronapandemie für die physische und psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen auseinandersetzt“, hieß es im Anschluss an die Konferenz. Die Kommission soll einen Bericht verfassen, in dem Spät- und Langzeitfolgen der Schutzmaßnahmen sowie auch die Folgen einer COVID-19-Erkrankung bei Kindern und Jugendlichen analysiert werden.
Aus diesem Bericht erhofft sich die GMK Erkenntnisse, wie Politik auch künftig reagieren und die Folgen der Pandemie für Kinder und Jugendliche abmildern kann.
Außerdem forderten die Länder das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) auf, „fortlaufend“ über den Stand der Forschung zur Entwicklung der Impfstoffe bei Kindern zu berichten. Auch soll das Robert-Koch-Institut (RKI) und die bei ihm angesiedelte Ständige Impfkommission (STIKO) analysieren, „inwieweit und unter welchen Umständen eine Coronaimpfung für Kinder sinnvoll und empfohlen ist“.
Auch fordern die Länder vom Bundesgesundheitsministerium eine Kampagne für Bewegungs- und Ernährungsforderung für Kinder und Jugendliche zu entwickelt, mit speziellem Fokus auf die Bedingungen in einem Lockdown.
Für Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) ist die Beschäftigung mit diesem Thema eines, „das uns noch lange begleiten wird“, sagte sie auf der Pressekonferenz. Sachsen-Anhalt wird turnusgemäß 2022 den Vorsitz der Ministerkonferenz von Bayern übernehmen. Sie plädierte dafür, auch die Kinder und Jugendlichen zu befragen, wie es ihnen in der Zeit ergangen sei und aus diesen Ergebnissen auch für die Politik zu lernen.
Auf der GMK-Konferenz beschlossen die Länder auch einen Nationalen Aktionsplan „Post-COVID-Syndrom“. „Ziel ist, alle Bereiche der Gesundheitsversorgung und der Arbeitswelt für die Thematik zu sensibilisieren“, hieß es. Dafür sollen adäquate Behandlungsstrukturen sowie Selbsthilfemöglichkeiten geschaffen werden.
„Mir ist der Kampf gegen die Langzeitfolgen einer COVID-19-Erkrankung ein großes Anliegen“, erklärte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU). „Wir müssen jetzt handeln, damit wir den Betroffenen auch dann helfen können, wenn die Hochphase der Pandemie überstanden ist. Hier sind Bund und Länder gleichermaßen gefordert.“
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