Ausland

Länder mit Corona­varianten: Africa CDC rät von Nutzung des Astraze­neca-Impfstoffs ab

  • Freitag, 12. Februar 2021
Africa CDC-Vorsitzender John Nkengasong /picture alliance, AA, Minasse Wondimu Hailu
Africa CDC-Vorsitzender John Nkengasong /picture alliance, AA, Minasse Wondimu Hailu

Addis Abeba – Die panafrikanische Gesundheitsbehörde Africa CDC empfiehlt Ländern, in denen die aus Südafrika stammende Coronavariante vorherrscht, nicht den Astrazeneca-Impfstoff einzusetzen. Die Va­riante sei in sieben afrikanischen Ländern festgestellt worden, sei aber bislang nur in Südafrika do­­minant, sagte der Leiter der Africa CDC, John Nkengasong, gestern.

Allerdings wissen viele Länder nicht unbedingt, welche Variante dort vorherrscht. Vor allem in Süd­afri­kas Nachbarländern müsse es mehr Nachforschung geben, inwiefern die Variante dort zirkuliert, sagte Matshidiso Moeti, die Afrika-Chefin der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Afrika werde sich dennoch nicht von dem Astrazeneca-Impfstoff abwenden, sagte Nkengasong.

Eine am vergangenen Wochenende veröffentlichte Studie zeigte, dass der Astrazeneca-Impfstoff nur mi­nimal vor leichten und moderaten Erkrankungen nach einer Infektion mit der aus Südafrika stam­menden Variante B.1.351 schützt.

Über die Wirksamkeit bei schweren Verläufen wird in der Studie keine Aussage getroffen. Daraufhin stoppte Südafrika vorübergehend seine geplanten Impfungen mit dem Wirkstoff. Allerdings empfahl die WHO vorgestern den weiteren Einsatz des Vakzins. Es gebe keine Hinweise darauf, dass der Impfstoff nicht gegen schwere Verläufe von COVID-19 schütze, hieß es.

Die internationale COVAX-Initiative will in den kommenden Wochen mit der Lieferung von Astrazeneca-Impfdosen an Entwicklungs- und Schwellenländer beginnen. Der Astrazeneca-Impfstoff war bislang vor allem für Entwicklungsländer die große Hoffnung, unter anderem weil er nicht bei besonders niedrigen Temperaturen gekühlt werden muss und das die Logistik vereinfacht.

Südafrika hat inzwischen verkündet, die geplante Impfkampagne statt mit dem Astrazeneca – mit dem noch nicht genehmigten Johnson & Johnson-Impfstoff starten zu wollen. Das Land habe sich neun Millionen Dosen davon gesichert, davon würde die erste Ladung – 80.000 Dosen – kommende Woche ankommen, sagte Südafrikas Präsident Cyril Ramaphos gestern in einer Ansprache an die Nation.

dpa

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