Landespflegekammer Rheinland-Pfalz sieht Coronabonus kritisch

Mainz – Der Präsident der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz sieht den Coronabonus für Pflegekräfte in Altenheimen kritisch. Mit der Prämie für die stark belasteten Pflegekräfte sei die Diskussion über eine bessere Bezahlung des Berufsstands verpufft.
„Das war ein strategischer Fehler“, sagte Markus Mai in Mainz. Zudem seien nur die Kräfte in der Altenpflege in den Genuss des vom Land um 500 Euro auf bis zu 1.500 Euro aufgestockten Bonus gekommen. Die Pflegekräfte in den Krankenhäusern sei bei der Prämie komplett vernachlässigt worden.
Die Landesregierung habe versucht, die Einrichtungen bei der Coronaprämie mit ins Boot zu holen, sagte Mai. Das gehe im Sozialsystem aber nicht wie bei einem Unternehmen, weil die Einnahmen gedeckelt seien.
„Wir haben noch nicht einmal genug Geld, um die erforderlichen Investitionen zu tätigen“, sagte Mai. „Wir sind ja nicht mal für die Hitze ausreichend gerüstet – sowohl in Pflegeheimen als auch in Krankenhäusern.“
Für einen neuen Höhepunkt von Coronafällen gebe es noch keine fertigen Konzepte, sagt Mai. „Wir sind immer noch in einem Lernmodus.“ Jeder Akteur im Gesundheitswesen habe zu Beginn der Pandemie gut gearbeitet und die Landesregierung dies auch gut koordiniert. Das gemeinsame Vorgehen könne jetzt aber noch besser werden.
Pflegekammer, Gesundheitsministerium, Krankenhausgesellschaft, Ärztekammer, Psychotherapeuten, Apotheker, Pflegegesellschaft und die anderen Akteuren im Gesundheitswesen müssten sich nun zusammensetzen und überlegen, „Was machen wir, wenn die Infektionen wieder deutlich steigen?“
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