Landesregierung stellt Vizepräsidenten der Medizinischen Hochschule Hannover frei

Hannover – Nach der Behandlung eines mutmaßlichen Clanmitglieds an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) hat das Land Niedersachsen den MHH-Vizepräsidenten Andreas Tecklenburg entlassen. Er war bisher für das Ressort Krankenversorgung zuständig.
Tecklenburg sei mit sofortiger Wirkung freigestellt worden, sagte Wissenschaftsminister Björn Thümler (CDU) im Landtag in Hannover. Er bemängelte die Kommunikation der MHH in dem lange rätselhaften Fall.
Sowohl intern als auch in der Meldekette von der Klinik zu den Sicherheitsbehörden und der Landesregierung habe es Defizite gegeben.
Der 35-jährige Montenegriner Igor K. war in der Klinik tagelang aufwendig von der Polizei bewacht worden. Am vergangenen Freitag verließ er das Land in Richtung Istanbul, nachdem die Stadt Hannover in Abstimmung mit dem Innenministerium beschlossen hatte, den Mann auszuweisen.
An dem Polizeieinsatz und den daraus entstandenen Kosten hatte sich ein politischer Streit entzündet. Die Bewachung habe fast 900.000 Euro gekostet, sagte der hannoversche Polizeipräsident Volker Kluwe in einer Ausschuss-Sondersitzung im Landtag.
Die Einsatzlage sei „sehr außergewöhnlich“ gewesen. Insgesamt seien bei dem Einsatz 16.058 Personalstunden angefallen, die Polizisten hätten fast 2.500 Schichten geleistet, erläuterte Kluwe.
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