Hochschulen

Niedersachsens Wissenschafts­minister kritisiert Medizinische Hochschule Hannover

  • Mittwoch, 26. Februar 2020
/picture alliance, Julian Stratenschulte
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Hannover – Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler hat die Entlassung des Vizepräsidenten der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) im Zusammenhang mit dem Fall Igor K. verteidigt.

„Klar ist, dass es im Zusammenhang mit dem Fall Igor K. Defizite bei der Meldekette in der MHH gab und ein mangelndes Bewusstsein für die Gefahrenlage“, sagte der CDU-Politiker der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung.

Der Vertrag sei im Einvernehmen aufgehoben worden. Zuvor hatte sich die MHH-Perso­nal­ratschefin Jutta Ulrich „entsetzt“ zur Freistellung von Andreas Tecklenburg geäußert. „Ob von politischer Seite mit Augenmaß vorgegangen wird, stellen wir infrage“, hatte sie gesagt.

Hintergrund der Auflösung des Vertrags von Tecklenburg waren laut Thümler „erhebliche Zweifel an der Organisation innerhalb der MHH“ im Fall des aus Montenegro eingereisten mutmaßlichen Clanmitglieds, das an der Uniklinik behandelt worden war.

Die Suche nach einem Nachfolger werde die Aufgabe einer jetzt zu gründenden Fin­dungs­kommission an der MHH sein, sagte Thümler der Zeitung. „Ich erwarte, dass die Kommission sich zügig zusammensetzt.“

Der 35-jährige Igor K. war zwei Wochen lang in Hannover behandelt worden, nachdem in Montenegro ein Mordanschlag auf ihn verübt worden war. Die deutsche Polizei ging von Verbindungen zur organisierten Kriminalität aus und befürchtete einen neuerlichen Anschlag auf den Montenegriner in der Klinik.

Der aufwendige Polizeischutz hatte wegen der Kosten viel Kritik hervorgerufen. Allein die Personalkosten werden auf rund 900.000 Euro geschätzt.

dpa

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