Politik

Laumann: Digitale Vernetzung soll auch Pflege verbessern

  • Freitag, 30. Januar 2015

Berlin – Die elektro­nische Gesundheitskarte soll nach den Worten des Pflegebevoll­mächtigten der Bundesregierung Karl-Joseph Laumann (CDU) auch die Patienten­sicherheit in der Pflege erhöhen. Eine digitale Vernetzung würde die Versorgungsqualität verbessern und die Pflegekräfte entlasten, sagte Laumann gestern bei der Auftakt­pressekonferenz zum diesjährigen Springer-Pflegekongress. Vertreter des Patienten­schutzes, der Kranken­kassen und des Verbraucherschutzes sprachen sich ebenfalls für den raschen Aufbau der Telematikinfrastruktur aus. Ein Datum für die Einbeziehung des Pflegebereichs wollte der CDU-Politiker nicht nennen.

Nach Angaben des Geschäftsführers der gematik - Gesellschaft für Telematikanwen­dungen der Gesundheitskarte, Arno Elmer, ist die für eine Vernetzung notwendige Datenautobahn rein technisch schon „relativ weit” ausgebaut und erfüllt die höchsten Sicherheitsstandards. Bis Mitte 2016 sei das Netz erprobt. Gabriela Leyh, Landesge­schäftsführerin der Barmer GEK, forderte eine Verbindlichkeit für die Ärzte. Ihre Teilnahme dürfe nicht „optional” sein. 

Die Vorsitzende des Aktionsbündnisses Patientensicherheit, Hedwig Francois-Kettner, verlangte, die Pflegeverbände und -Dienste früher und umfassend einzubeziehen. Auch müsse der Patient Herr der Daten bleiben. Susanne Mauersberg von der Verbraucher­zentrale begrüßte die Telematik, forderte aber eine besserer Kommunikation über den Nutzen. Den Verbrauchern fehle derzeit eine klare Vorstellung davon, wie das System funktioniere. Deshalb sei die Diskussion von Ängsten und Fehlinformationen geprägt.

Die Berliner Ärztin Irmgard Landgraf berichtete über ein Modell der Computer-Vernetzung ihrer Arztpraxis mit einem Pflegeheim. Dadurch sei nicht nur die Qualität der Zusammenarbeit zwischen Arzt und Pflegern sondern auch die Patientenversorgung erheblich verbessert worden. Sie sei stets über den Gesundheitszustand der Heim­patienten informiert und könne schnell reagieren. Dadurch hätten sich Notfälle und Krankenhausaufenthalte deutlich reduziert.

kna

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung