Politik

Laumann für höheren Mindestlohn und anderes Berechnungsmodell

  • Dienstag, 31. Oktober 2023
/picture alliance, Fernando Gutierrez-Juarez
/picture alliance, Fernando Gutierrez-Juarez

Düsseldorf – Der nordrhein-westfälische Arbeitsminister Karl-Josef Laumann hat sich für ein neues Mindest­lohnmodell ausgesprochen, mit dem nach derzeitigem Stand mehr Geld auf dem Konto von Arbeitern im Niedriglohnsektor landen würde.

„Warum nehmen wir nicht einfach das, was die EU-Richtlinie auch vorschlägt, nämlich eine doppelte Grenze: Die Lohnuntergrenze soll nicht unter 60 Prozent des Medianlohns und nicht unter 50 Prozent des Durch­schnittslohns der jeweiligen Länder liegen“, sagte der CDU-Politiker vorgestern der Rheinischen Post.

Ende 2024 würde man mit diesem Modell demnach voraussichtlich bei etwa 14 Euro liegen – das wäre mehr als nach dem aktuell gültigen Stand, bei dem der Mindestlohn in den kommenden zwei Jahren um 82 Cent auf 12,82 Euro je Stunde erhöht wird.

Der Mindestlohn müsse außerdem regelmäßiger angepasst werden, forderte Laumann. Bei den aktuellen Preis­erhöhungen und der Inflation gehe es nicht, dass das nur alle zwei Jahre passiere.

Die Mindestlohnkommission hatte im Juni die Erhöhung auf 12,82 Euro in zwei Schritten vorgeschlagen. Die Arbeitnehmervertreter in der Kommission bewerteten die Anhebung als zu niedrig, wurden aber über­stimmt. Die Kommission ist besetzt mit jeweils drei Arbeitgeber- und Gewerkschaftsvertretern, zwei Wissenschaftlern und einer oder einem Vorsitzenden.

Laumann sagte: „Die Mindestlohnkommission ist doch eine Katastrophe.“ Die vergangene Erhöhung sei „ein Witz“ gewesen. Nachdem die Gewerkschaften dort zuletzt mithilfe der unparteiischen Vorsitzenden über­stimmt worden seien, sei die Kommission ohnehin am Ende.

„Ich denke nicht, dass die Gewerkschaften sich im Interesse der von ihnen vertretenen Beschäftigten weiter an dem Prozess der Mindestlohnfindung unter solchen Vorgaben beteiligen wollen“, sagte Laumann.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung