Lauterbach: Zahl der Studienplätze muss dringend erhöht werden

Berlin – Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat sich dafür ausgesprochen, im Rahmen der Masterplan-2020-Reform die Zahl der Medizinstudienplätze deutlich zu erhöhen. „Es ist dringend notwendig, dass die Zahl der Studienplätze erhöht wird. Sonst werden immer mehr das Studium in Osteuropa sowie an privaten Schulen aufnehmen“, erklärte er vor Journalisten in Berlin.
„Es ist schade, dass die Länder da nicht mitziehen“, fügte Lauterbach mit Blick auf erste Verlautbarungen aus dem offenbar vorliegenden Masterplan 2020 zum Medizinstudium hinzu. Dem Vernehmen nach werden in dem Plan auch Landarztquoten vorgesehen, womit Länder selbst festlegen können, ob zehn Prozent der Studienplätze an junge Menschen vergeben werden, die sich für eine spätere hausärztliche Tätigkeit bereit erklären.
„Zehn Prozent ist kein großer Wert, es ist auch unklar, welche Verbindlichkeiten dahinter stehen. Diese Quote ist kein Einstieg in die Rettung der Landärzte“, sagte Lauterbach. Als positiv bewertete er die Aufwertung der hausärztlichen Versorgung in dem Plan. „Es ist wichtig, dass Lehrpraxen stärker in das Studium integriert werden und das hausärztliche Versorgungsgeschehen aufgewertet wird“, sagte der SPD-Politiker.
Der „Masterplan Medizinstudium 2020“ steht als Reform des Studiums im Koalitionsvertrag. Im Sommer 2016 hatten sich die Gesundheitsminister der Länder auf ihre Positionen geeinigt, allerdings nicht mit den Kultusministern der Länder verständigen können. Nach Informationen des Deutschen Ärzteblattes wurde ein entsprechendes Treffen der Länderminister für den heutigen 14. Dezember auf Ende Januar 2017 verschoben. Auch beraten beide Koalitionsparteien weiter zum Thema.
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