Lebensmittelpreise nach Putsch im Niger deutlich angestiegen

Berlin – Nach dem Putsch im Niger vor zwei Wochen hat die Welthungerhilfe bereits Auswirkungen auf die Lebensmittelpreise und die humanitäre Situation der Menschen im Land registriert. „Die Lebensmittelpreise auf den lokalen Märkten steigen“, sagte heute Welthungerhilfe-Programmleiter Jameson Gadzirai dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
„Der Bedarf an humanitärer Hilfe wird wahrscheinlich steigen und die Gefährdung der Bevölkerung wird ein bedrohliches Ausmaß erreichen“, fügte er hinzu. Niger sei derzeit ohnehin in einer schwierigen Phase, da sich das Land zwischen zwei Ernten befinde. Aufgrund der aktuellen Grenzschließungen habe sich die Situation „noch weiter verschärft“, sagte Gadzirai.
Der Preis für einen 50-Kilo-Sack Reis sei um fast 50 Prozent gestiegen, Öl um 20 Prozent teurer geworden. Die Vorräte und Nahrungsmittelreserven aus dem letzten Jahr seien fast aufgebraucht und die neue Ernte stehe noch bevor. Der Putsch bedeute für die Menschen noch mehr Ungewissheit als ohnehin schon in dem Land, das zu den ärmsten Staaten der Welt gehört, sagte Gadzirai.
Die Ernährungsunsicherheit nehme weiter zu. Die Not sei besonders in den Grenzregionen groß: „Die Gemeinschaften, insbesondere in den Grenzgebieten, die derzeit die Hauptlast der Bevölkerungsbewegungen tragen, brauchen Zugang zu Wasser, medizinischer Versorgung, Unterkunft und Schutz.“
Nach dem Sturz des demokratisch gewählten Präsidenten Mohamed Bazoum am 26. Juli haben die Streitkräfte im Niger die Macht übernommen. Alle Land- und Luftgrenzen des Landes waren am Abend des Putsches geschlossen worden. Eine Woche später wurden die Grenzen zu fünf Nachbarstaaten wieder geöffnet.
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