Politik

Humanitäre Hilfe für Niger soll fortgesetzt werden

  • Mittwoch, 2. August 2023
/picture alliance, EPA, Issifou Djibo
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Berlin – Auch nach dem Putsch im Niger will die Bundesregierung die humanitäre Hilfe in dem westafrika­ni­schen Land fortsetzen. Das kündigte der Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammen­arbeit und Entwicklung (BMZ), Jochen Flasbarth (SPD), heute im RBB-„Inforadio“ an.

Die dortige Bevölkerung dürfe nicht alleingelassen werden. „Die unmittelbare Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln wird über das Auswärtige Amt und die internationalen Hilfsorganisationen weiterge­führt“, sagte Flasbarth.

Die Entwicklungszusammenarbeit, die unter anderem in der Landwirtschaft geleistet wird, könne dagegen derzeit nicht fortgesetzt werden. „Wir können kein Geld an eine Regierung überweisen, die in der Hand von Putschisten ist“, so Flasbarth.

Die Bundesregierung hatte kurz nach dem Staatsstreich im Niger die Entwicklungszusammenarbeit und die finanzielle Unterstützung der nigrischen Regierung ausgesetzt. In dem westafrikanischen Land engagierte sich Deutschland bislang insbesondere in Projekten für Ernährungssicherheit, landwirtschaftliche Bewässe­rung und Mutter-Kind-Gesundheit.

Flasbarth sagte, für den Fall, dass der Putsch nicht beendet werde, würden andere Lösungen für eine Ent­wicklungszusammenarbeit vorbereitet. „Wir dürfen die Menschen natürlich nicht allein lassen, aber wir können es dann nicht mehr über die Regierung machen“, so der Entwicklungsstaatssekretär.

Nigrische Militärs hatten vor einer Woche den seit 2021 amtierenden demokratisch gewählten Präsidenten Mohamed Bazoum festgesetzt. Vergangenen Freitag erklärte sich der Chef der Präsidentengarde, General Abdourahamane Tiani, zum neuen Machthaber in dem westafrikanischen Land.

Niger zählt rund 20 Millionen Einwohner und gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Wiederkehrende Na­tur­katastrophen und ein hohes Bevölkerungswachstum führen regelmäßig zu Ernährungskrisen. Im ländlichen Raum, wo 80 Prozent der Bevölkerung leben, ist die Armut besonders gravierend.

afp

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