Leberstiftung aktualisiert Empfehlungen zur Versorgung von Leberkranken mit COVID-19

Berlin – Eine SARS-CoV-2-Infektion bedeutet für Patienten mit fortgeschrittenen Lebererkrankungen sowie Lebertransplantierte wahrscheinlich eine besondere Gefahr. Das berichtet die Deutsche Leberstiftung.
Um die bestmögliche Versorgung in der Pandemie zu unterstützen, haben die European Association for the Study of the Liver (EASL) und die European Society of Clinical Microbiology and Infectious Diseases (ESCMID) ein Positionspapier aktualisiert, das Empfehlungen für Ärzte enthält, die Patienten mit chronischen Leberkrankheiten behandeln.
„Die Beobachtungen deuten darauf hin, dass Patienten mit chronischer Lebererkrankung kein erhöhtes Risiko haben, an dem schweren akuten Respiratorischen Syndrom-Coronavirus-2 (SARS-CoV-2) zu erkranken“, heißt es darin.
Das Infektionsrisiko und/oder das Risiko eines schweren Verlaufs von COVID-19 könne jedoch je nach Art der chronischen Lebererkrankung und dem Vorhandensein oder Fehlen einer fortgeschrittenen Fibrose oder Leberzirrhose abweichen.
„In den letzten Monaten wurden viele Studienergebnisse publiziert, die zeigen, wie sich COVID-19 auf die Leber auswirken kann und wie bereits bestehende Lebererkrankungen, vor allem eine Leberzirrhose, den klinischen Verlauf von COVID-19 beeinflussen könnten“, erläuterte Markus Cornberg, medizinischer Geschäftsführer der Deutschen Leberstiftung. Er hat als Autor an dem aktualisierten Positionspapier mitgearbeitet.
Cornberg betonte, auch wenn man bei weitem noch nicht alle Aspekte der Erkrankung kenne und verstehe, zeige sich immer deutlicher, dass bei der Betreuung von Patienten mit COVID-19 bereits bestehende Lebererkrankungen und Leberschädigungen während des Krankheitsverlaufs berücksichtigt werden müssten.
„Darauf weisen wir vor allem mit der zweiten Veröffentlichung hin und geben entsprechende Empfehlungen.“ Die Leberstiftung stellt die Empfehlungen in einer deutschen Übersetzung auf ihrer Website zur Verfügung.
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