Politik

Lehrerverband für Reform beim Auswahlverfahren zum Medizinstudium

  • Dienstag, 29. Mai 2018
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Berlin – Der Deutsche Philologenverband hat eine Abschaffung der Warteliste für einen Medizinstudienplatz und stattdessen ein völlig neues Auswahlverfahren an den Hochschulen gefordert. „Warten befähigt nicht zu einem Studium“, sagte die Vorsitzende Susanne Lin-Klitzing der Welt.

Das Bundesverfassungsgericht hatte Ende vergangenen Jahres eine Neuordnung der Aufnahmeverfahren zum Medizinstudium verlangt und dabei auch die lange Wartedauer von derzeit 14 Semestern bemängelt. Die Anwendung des Numerus clausus (NC) als solches stellte das Gericht nicht infrage.

An ihm will auch der Philologenverband festhalten. „Es ist richtig, dass ein Teil der Studienplätze weiterhin an die Besten eines Jahrgangs geht“, findet Lin-Klitzing. In jedem Bundesland sollten ihrer Meinung nach 30 Prozent der Plätze an die Jahrgangs­besten gehen. 70 Prozent sollten über ein Auswahlverfahren kommen. Bisher werden 20 Prozent mittels NC vergeben, der Rest über Warteliste und Auswahlverfahren. „Die Abi-Note stellt eine valide Langzeitmessung der Leistungsfähigkeit dar. Wir haben kein besseres Vorhersageinstrument, um abzuschätzen, ob jemand auch im Studium erfolgreich ist“, so Lin-Klitzing.

Die Philologen plädieren dafür, dass einschlägige medizinische Erfahrung im künftigen Auswahlverfahren der Hochschulen anteilig mit 20 Prozent berücksichtigt wird. 40 Prozent sollte ein bundesweit einheitlicher Test ausmachen, weitere 40 Prozent entfielen auf die Abi-Note. Lin-Klitzing: „Das Verfassungsgericht hat uns nicht die Aufgabe gestellt, die Note unbedeutend zu machen, sondern ihr ausgleichende Faktoren an die Seite zu stellen. Das wäre somit gegeben.“

kna

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