Leibniz-Gemeinschaft richtet evolutionsmedizinisches Zentrum in Kiel ein
Kiel – Als einen von drei neuen Wissenschaftscampi hat die Leibniz-Gemeinschaft in Kiel das Forschungszentrum „Evolutionary Medicine of the Lung“ (EvoLUNG) eingerichtet. Das Forschungszentrum Borstel (FZB), die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) und das Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie in Plön (MPI-EB) tragen das Projekt. In dem neuen Zentrum sollen Lungenkrankheiten wie Asthma, Tuberkulose, Mukoviszidose oder chronische Bronchitis mit evolutionswissenschaftlichen Methoden erforscht und neue Therapien entwickelt werden. Forschungsschwerpunkte seien hierbei behandlungsresistente Krankheitserreger in der Lunge, die Evolution krankheitsauslösender Gene und das Zusammenwirken von Krankheitsgenen, Mikroorganismen, Krankheitserregern und Umwelt bei der Entstehung von Lungenkrankheiten.
„Trotz großer Fortschritte in Diagnostik und Behandlung sind Lungenkrankheiten weltweit weiterhin auf dem Vormarsch und gehören zu den häufigsten Todesursachen. Mit der interdisziplinären Erforschung der zugrundeliegenden evolutionären Mechanismen der Krankheitsentstehung eröffnen wir eine völlig neue Perspektive, dieser dringlichen medizinischen und gesellschaftlichen Herausforderung zu begegnen“, erläutert Stefan Ehlers, Direktor des Borsteler Lungenforschungszentrums der Leibniz-Gemeinschaft. EvoLung soll in den kommenden vier Jahren eine Förderung von insgesamt vier Millionen Euro erhalten. Das Land Schleswig-Holstein beteilige sich mit einer halben Million Euro.
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