Ärzteschaft

Leicht verbesserte Grundstimmung in Arzt- und Psychotherapiepraxen

  • Donnerstag, 16. Oktober 2025
/Picture-Factory, stock.adobe.com
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Berlin – Die Stimmungswerte in den Praxen haben sich in der ersten Jahreshälfte 2025 leicht aufgehellt. Unter anderem das hohe Arbeitspensum und die Belastung durch Bürokratie sorgten aber weiterhin für verbreitete Unzufriedenheit mit den Rahmenbedingungen im Versorgungsalltag. Das sind zentrale Ergebnisse einer Schwerpunktauswertung des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) im Rahmen des Praxis-Panels (ZiPP).

Demnach beurteilte weniger als die Hälfte (42 Prozent) der befragten Vertragsärzte und Vertragspsychotherapeuten ihre berufliche Situation als gut bis sehr gut. Dieser Anteil war aber nicht wie in früheren Jahren weiter rückläufig, sondern hat sich leicht erhöht (2024: 38 Prozent).

Zudem schätzte auch ein größerer Anteil der Praxisinhaber als im Vorjahr (2024: 55 Prozent) die aktuelle wirtschaftliche Lage der eigenen Praxis als positiv ein. Dieser Wert stieg leicht von 55 Prozent auf 58 Prozent.

Mit ihrer beruflichen Gesamtsituation zeigten sich 65 Prozent der Befragten eher, sehr oder äußerst zufrieden. Allerdings sind auch etwa ein Viertel der Niedergelassenen mit ihrer beruflichen Gesamtsituation unzufrieden.

Der Umfrage zufolge ist die Zufriedenheit im Hinblick auf den beruflichen Alltag im Allgemeinen unter den Niedergelassenen mit 34 Prozent über alle betrachteten Aspekte hinweg deutlich geringer als in den anderen betrachteten Bereichen – wie etwa Patientenversorgung (82 Prozent) oder Fortbildung und Spezialisierung (79 Prozent).

Wie die Befragten mehrheitlich angaben, sind diese Werte Ausdruck einer anhaltenden Unzufriedenheit mit dem Zeit- und Energieaufwand für Verwaltungsaufgaben (80 Prozent unzufrieden) sowie dem Stressniveau, das die Praxisinhaber bei der Arbeit erleben (54 Prozent unzufrieden).

„In unserer aktuellen Umfrage hat sich das Stimmungsbild unter den Praxisinhaberinnen und -inhabern in Deutschland mit Blick auf die Gesamtsituation ihrer Praxen etwas aufgehellt. Das ist erfreulich“, sagte der Zi-Vorstandsvorsitzende Dominik von Stillfried zu den Befragungsergebnissen.

Die anhaltende Unzufriedenheit der Niedergelassenen mit den Arbeitsbedingungen stelle aber weiterhin einen Arbeitsauftrag an die Gesundheitspolitik, die Verantwortlichen der Telematikinfrastruktur (TI) und die gemeinsame Selbstverwaltung dar.

Denn mehr Bürokratie und mehr Aufwand für eine fehlerbehaftete Digitalisierung bedeuteten weniger Zeit für die Patientenversorgung. „Es sind auch gerade diese Faktoren, die weiterhin einen schleichenden Rückzug von Leistungsträgern aus der ambulanten medizinischen Versorgung begünstigen“, so von Stillfried. Dem müsse durch Aufwertung der ambulanten Versorgung weiterhin entgegengewirkt werden.

EB/aha

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