Medizin

Leitlinie Pankreaskarzinom aktualisiert

  • Montag, 2. Dezember 2013

Berlin – Die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoff­wechsel­erkrankungen (DGVS) hat die S3-Leitlinie „Exokrines Pankreaskarzinom“ aktualisiert, um die Behandlung von Betroffenen zu verbessern. Ziel sei es sicher­zustellen, dass Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs bundesweit nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen optimal versorgt werden, so die Fachgesellschaft.

Der DGVS zufolge erkranken in Deutschland jährlich rund 15.000 Menschen neu an Bauchspeicheldrüsenkrebs. „Trotz aller wissenschaftlicher Fortschritte ist die Therapie des Pankreaskarzinoms noch heute eine sehr schwierige und komplexe Aufgabe“, erklärte Leitlinienkoordinator Thomas Seufferlein, Ärztlicher Direktor der Klinik für Innere Medizin I am Universitätsklinikum Ulm. Deshalb müssten alle an der Behandlung Beteiligten – also Chirurgen, onkologisch tätige Internisten, Palliativmediziner, Pathologen, Radiologen und Strahlentherapeuten – sehr eng zusammenarbeiten und ihr Wissen für den Patienten bündeln.

Die Leitlinie richtet sich an Ärzte, die Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs und anderen chronischen Erkrankungen des Pankreas behandeln. Eine bessere Versorgung soll vor allem auch für jene Patienten erreicht werden, bei denen die Erkrankung nicht mehr heilbar ist. „Das Pankreaskarzinom gehört weltweit immer noch zu den Tumoren mit der schlechtesten Prognose“, so Seufferlein.

„Eine vollständige Operation mit dem Ziel einer Heilung sei bei diesem Tumor häufig nicht möglich, da die Erkrankung zum Zeitpunkt der Diagnose bereits zu weit fortgeschritten ist und sich Metastasen gebildet haben. Ziel der palliativen Therapie sei es dann, das Leben der Patienten deutlich zu verlängern und dabei die Lebensqualität zu erhalten, verdeutlichte der Mediziner.

Entsprechend der Fülle neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse in diesen Bereichen legten die Experten bei der Überarbeitung der Leitlinie ihren Fokus zunächst auf die Kapitel „Palliative Therapie“, „Chirurgische Therapie“ und „Adjuvante und neoadjuvante Therapie“. „Die aktualisierte Leitlinie enthält einen deutlich größeren Anteil „evidenzbasierter Empfehlungen als die Version von 2006“, betonte der Leitlinienkoordinator. Eine Überarbeitung der anderen Kapitel stünde an.

Die neue S3-Leitlinie, die von der Deutschen Krebshilfe im Rahmen des Onkologischen Leitlinienprogramms gefördert wurde, steht im Internet zum Download zur Verfügung.

hil

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