Leitlinie Tremor aktualisiert

Berlin – Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) hat eine aktualisierte Leitlinie auf S2k-Niveau zum Thema Tremor herausgegeben.
„Es handelt sich um ein Update der Leitlinie von 2012 – und es hat sich zwischenzeitlich sehr viel getan, gerade im Bereich der Therapie“, sagte Günther Deuschl, der gemeinsam mit Petra Schwingenschuh die Arbeit an der Leitlinie koordiniert hat.
Neben Propranolol und Primidon zähle nun auch Topiramat zu den Medikamenten, deren Einsatz beim essentiellen Tremor empfohlen werde. Bei Therapieresistenz stehe mit dem MRT-gesteuerten fokussierten Ultraschall eine neue, nicht invasive, läsionelle Therapie zur Verfügung. Für den essentiellen Tremor sei die Evidenz des Verfahrens hochklassig, für den Parkinsontremor bislang noch nicht, so die Leitlinienautoren.
Für den dystonen Armtremor wurde laut Leitlinie die Wirksamkeit von elektromyographisch gesteuertem Botulinumtoxin nachgewiesen und in der Behandlung des funktionellen Tremors habe sich die spezialisierte Physiotherapie mit Aufklärung, Umschulung von Bewegungen und langfristigem Fokus auf Selbstmanagement als wirksam erwiesen.
„Hier waren die Erfahrung und Expertise der Betroffenen, die an der Leitlinie mitgearbeitet haben, besonders wichtig“, hieß es aus der Fachgesellschaft.
Neben der DGN haben sich die Österreichische Gesellschaft für Neurologie, die Schweizerische Neurologische Gesellschaft, die Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie, die Selbsthilfegruppe Essentieller Tremor Köln-Bonn und die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin an der Erstellung der Leitlinie beteiligt.
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