Leitlinie zu Augenbewegungsstörungen überarbeitet
Berlin – Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) hat eine vollständig überarbeitete S1-Leitlinie „Augenbewegungsstörungen inklusive Nystagmus“ herausgegeben.
„Augenbewegungsstörungen treten bei zahlreichen Erkrankungen als klinisch wegweisende Zeichen auf, können bei der klinischen Differentialdiagnose von Erkrankungen weiterhelfen oder sogar das klinisch führende Symptom erklären“, sagte der federführende Autor der Leitliniengruppe, Christoph Helmchen aus Lübeck.
Sehstörungen durch unwillkürliche Augenbewegungen und Augenbewegungsstörungen seien häufig und klinisch relevant, unter anderem weil die Art der Störung oft eine genaue topographisch-anatomische Lokalisation ermögliche und einige Formen therapierbar seien.
„Bei neurodegenerativen (zerebellären, extrapyramidalen) Erkrankungen sind sie vor allem unter Zuhilfenahme von quantitativen Registrierverfahren diagnostisch entscheidend, da hier die bildgebende Diagnostik häufig nicht weiterführt“, so die Autoren.
Leitsymptome seien Verschwommensehen, laufende Bilder/Bildwackeln, Doppelbilder, Schwankschwindel, Drehschwindel, Fallneigung oder Gangunsicherheit. „Sie können Ausdruck von Hirnerkrankungen unterschiedlicher Mechanismen und Ätiologie sein. Daher ist ein Verständnis über die Klassifikation, Diagnostik und Therapierbarkeit wichtig“, heißt es in der Leitlinie.
Die Autoren weisen daraufhin, dass die Nervus-Abducens-Parese die häufigste periphere neurogene Augenmuskelparese ist. Sie wird verursacht durch vaskuläre, traumatische, raumfordernde oder neoplastische Erkrankungen des Nervs. Oftmals sei der Verlauf des ipsilateralen Nervus facialis leicht mitbetroffen.
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